Migräne
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Migräne im Überblick
Nach Angaben der International Headache Society (IHS) in London leiden weltweit über eine Milliarde Menschen unter Migräne. Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Neben den sogenannten Spannungskopfschmerzen gehört die Migräne damit zu den häufigsten primären Kopfschmerzformen. Primär bedeutet in diesem Zusammenhang: Die Kopfschmerzen werden nicht von einer anderen Erkrankung ausgelöst. Ist das der Fall, z.B. bei Bluthochdruck, sprechen Fachleute von sekundären Kopfschmerzen.
Das Wort Migräne geht vermutlich zurück auf das lateinische Wort migrare, das sich mit „wandern“ oder „umherziehen“ übersetzen lässt und zu einem typischen Symptom der Migräne passt: Dieser Kopfschmerz entsteht fast immer auf einer Kopfseite und breitet sich von dort aus. Deshalb sind einige Fachleute auch der Meinung, dass vielleicht das griechische hemikrania (hemi = halb, kranion = Schädel) ebenfalls in dem Wort Migräne stecken könnte.
Migräne trifft keineswegs nur Erwachsene. Aktuelle Studien zeigen vielmehr, dass Kopfschmerzen auch unter Kindern und Jugendlichen zunehmen: Mehr als 52 % der Schulkinder in Deutschland haben Spannungskopfschmerzen, 12 % leiden an Migräne. Zahlen aus Finnland weisen in eine ähnliche Richtung: Hier waren in einer Untersuchung 71 % der Mädchen und 65 % der Jungen im 14. Lebensjahr von erheblichen Kopfschmerzen betroffen. 13,8 % der Mädchen und 6,7 % der Jungen erfüllten die Kriterien einer Migräne. Wenn du denkst, dass deine Tochter oder dein Sohn ebenfalls dazugehört, kannst du hier gleich in den Abschnitt „Migräne bei Kindern und Jugendlichen springen.
Häufigkeit: 33 von 100 Frauen und 13 von 100 Männern sind im Laufe ihres Lebens betroffen. Für Deutschland liegen Zahlen des Robert Koch-Instituts in Berlin und von verschiedenen Krankenkassen vor. Demnach haben hierzulande 12–18 Millionen Erwachsene Migräne. Pro Tag erleben etwa 350.000 Betroffene in Deutschland eine Migräne-Attacke.
Mögliche Ursachen: Migräne kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Auslösern gehören Stress, Hormonschwankungen, Schlafmangel, Bewegungsmangel, Lärm, übermäßiger Alkoholkonsum, unausgewogene Ernährung und Flüssigkeitsmangel. Migräne kann genetisch vererbt werden und kann im Laufe des Lebens abnehmen, während Veränderungen im glymphatischen System des Gehirns möglicherweise eine Rolle spielen.
Risikofaktoren: Begleitsymptome wie Sehstörungen (Flimmern, verschwommene Sicht), Herzstolpern, Verwirrtheit, Bluthochdruck oder Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Fieber, Schwindel oder neurologische Ausfallsymptome (z.B. Taubheitsgefühle oder Kribbeln) sind Risikofaktoren und sollten dringend ärztlich abgeklärt werden.
Diagnose: Ausführliche Anamnese, das Führen eines Kopfschmerztagebuchs, körperliche Untersuchungen, neurologische Tests, EEG, CT, Blutbild, Liquoruntersuchung – die Untersuchungsmethoden hängen stark von der vermuteten Ursache ab und variieren von Patient zu Patient.
Mögliche Folgen: Die möglichen Folgen hängen stark von der Ursache ab. Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Lärm-, Licht- und/oder Geruchsempfindlichkeit, Frieren, Zittern, Schwindel, Tinnitus, beidseitige Sehstörungen, beidseitige Taubheitsgefühle oder Hörminderung können mögliche Folgen von Migräne sein.
Behandlung: Es gibt verschiedene Wirkstoffe gegen Migräne, wovon einige gut erforscht und wirksam sind, während andere neu zugelassen und noch nicht ausführlich erforscht wurden. Ob und in welcher Form Medikamente eingesetzt werden, entscheidet im Einzelfall immer der behandelnde Arzt. Wichtig bei der Einnahme von Migräne- und Kopfschmerzmedikamenten ist, dass die Beachtung der 10-plus-3-Regel.
Krankheitsbild & Behandlung
Die gute Nachricht: Migräne stellt in den meisten Fällen kein ernstes medizinisches Problem dar. Aber das bedeutet nicht, dass du sie hinnehmen oder aushalten musst.

Migräne
Bei einer Migräne-Attacke treten charakteristische Symptome und Beschwerden auf, die es ermöglichen eine Migräne frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen. Welche Symptome dies sind erfährst du hier.

Migräne
Nicht bei allen Migräneformen ist restlos geklärt, wie und warum sie entstehen. Viele Auslöser sind jedoch bekannt und lassen sich gezielt umgehen.

Migräne
Migräne bei Kindern & Jugendlichen
Migräne trifft keineswegs nur Erwachsene. Aktuelle Studien zeigen vielmehr, dass Kopfschmerzen auch unter Kindern und Jugendlichen zunehmen.

Migräne
Vor allem dann, wenn Migräneschmerzen häufig auftreten, lange anhalten oder bestimmte Begleitsymptome auftreten, ist eine Untersuchung beim Arzt angebracht. Aber was genau macht der?

Migräne
Zur Behandlung von Migräne gibt es viele Medikamente, z.B. Triptane, NSAR und Diptane. Bei der Einnahme der Medikamente gilt es die wichtige 10-plus-3-Regel einzuhalten. Hier erfährst du, was damit gemeint ist.
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Quellen
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Stand: 05.2023