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Vorbeugung und Schutz vor Herpes

Damit es gar nicht erst zu einem Herpes-Ausbruch kommt, sind Vorbeugung und Schutz wichtig. Es wird weltweit intensiv an Impfstoffen geforscht, die vor Herpes-Viren schützen können. Bisher gibt es zwei Impfstoffe für zwei Stämme von Herpes-Viren. Hier erfährst du, was du tun kannst, um dich vor anderen Herpes-Viren bestmöglich zu schützen. Du möchtest lieber mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen? Dann nutze unsere Video­sprechstunde in der Curalie App oder direkt über die Web-Lösung digital doctor.

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Aktuelles

Die elektronische Krankschreibung. Was ist neu?

Was schützt vor Herpes?

Hierzu gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Lass uns mit der schlechten beginnen: Herpesviren haben sich im Laufe der Zeit so perfekt an den Menschen angepasst, dass sie es in den meisten Fällen weltweit geschafft haben, über 90 % von uns zu infizieren. Dementsprechend schwierig ist es leider, sich vor einer Erst- beziehungsweise Primärinfektion zu schützen.

Das bedeutet aber nicht, und damit kommen wir zur guten Nachricht, dass wir überhaupt nicht vorbeugen können. Im Gegenteil: Zum einen kannst du mit verschiedenen Maßnahmen dafür sorgen, dass sich Herpesviren nicht noch weiter verbreiten, wenn du Herpes-Beschwerden hast. Zum anderen kannst du einiges tun, um zu verhindern, dass es bei dir zu einer Reaktivierung von Herpesviren kommt, die höchstwahrscheinlich auch in dir schlummern. Darüber hinaus gibt es mittlerweile zwei Impfungen, eine gegen Windpocken und eine gegen Gürtelrose, mit denen du dich und deine Mitmenschen ebenfalls schützen kannst.

Kommt es bei dir oder einer anderen Person in deinem Umfeld zu einem Herpes-Ausbruch (mehr zu den dann typischen Symptomen erfährst du in diesem Kapitel), sind vor allem diese Schutzmaßnahmen entscheidend:

  • Beginne bei einem Lippenherpes so früh wie möglich mit der (antiviralen) Selbstbehandlung.
  • Nimm bei einer anderen Herpes-Erkrankung (z.B. Genitalherpes, Gürtelrose, Gesichtsrose) zügig ärztliche Hilfe in Anspruch, damit die antivirale Therapie frühestmöglich beginnen kann.
  • Vermeide direkten Körperkontakt (Händeschütteln, Umarmen, Küssen, Sex).
  • Wasch dir regelmäßig und gründlich die Hände.
  • Benutze Alltagsgegenstände, z.B. Gläser, Besteck, Handtücher oder Waschlappen, nicht gemeinsam mit anderen Personen.
  • Berühre Herpesbläschen oder -geschwüre nicht oder nur mit Einmalhandschuhen und kratze sie auf gar keinen Fall auf.

Auf diese Weise kannst du das Ansteckungsrisiko deutlich senken.

Impfungen

An Impfstoffen, die vor Herpes-Viren schützen können, wird weltweit intensiv geforscht. Eine Schwierigkeit dabei: Wie genau es Herpes-Viren gelingt, sich im menschlichen Körper so zu verstecken, dass die körpereigene Abwehr davon (fast) nichts mitbekommt, ist wissenschaftlich nach wie vor nicht ganz geklärt. Trotzdem werden aktuell mehrere mögliche Impfstoffe klinisch getestet und die folgenden Vakzine konnten bereits zugelassen werden.

Windpocken: Noch vor ihrem zweiten Geburtstag sollten alle Kinder die Varizellen-Schutzimpfung bekommen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) in Berlin. Die erste Impfdosis sollten sie im Alter von elf Monaten erhalten, entweder zusammen mit der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) oder mindestens vier Wochen nach dieser. Die zweite Windpocken-Impfdosis sollte dann im Alter von 15. Monaten verabreicht werden.1 Grundsätzlich baut der Körper auch nach einer Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus (VZV) und einer Windpocken-Erkrankung eine lebenslange Immunität auf. Das VZV bleibt danach aber im Körper. Es „versteckt“ sich im Nervensystem. Lässt die körpereigene Immunität dann im Laufe der Zeit nach, kann das VZV eine Gürtelrose verursachen (siehe unten). Daher, rät die STIKO, sollten sich auch folgende Personen, die nicht als Kind gegen Windpocken geimpft wurden, vor dem VZV schützen:

  • Ungeschützte Jugendliche (bis zum vollendeten 18. Lebensjahr)
  • Ungeschütztes Personal im Gesundheitswesen (vor allem Onkologie, Geburtshilfe, Gynäkologie und Intensivmedizin)
  • Ungeschützte Frauen mit Kinderwunsch
  • Ungeschützte Menschen, die Kinder im Vorschulalter betreuen
  • Ungeschützte Menschen mit schwerer Neurodermitis und Personen (z.B. Angehörige) die engen Kontakt zu ihnen haben
  • Ungeschützte Menschen, deren Immunsystem aus medizinischen Gründen mit Medikamenten gebremst werden muss und/oder die ein Spenderorgan bekommen sollen sowie Personen (z.B. Angehörige), die engen Kontakt zu ihnen haben.

Gürtelrose: Mit zunehmendem Alter und/oder bei Menschen mit schweren Grunderkrankungen, z.B. einem Diabetes, steigt das Risiko, dass eine Gürtelrose ausbricht. 2013 wurde jedoch ein Lebendimpfstoff für alle Erwachsenen ab 50 zugelassen. 2018 folgte ein Todimpfstoff, der hierzulande mittlerweile das Standardvakzin darstellt. Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose ab 60 beziehungsweise ab 50, wenn Grunderkrankungen vorliegen. Der Todimpfstoff ist zusätzlich für Menschen ab 18 Jahren zugelassen, wenn diese ein erhöhtes Risiko aufweisen, an Gürtelrose zu erkranken. Dies ist z.B. bei Menschen der Fall, deren Immunsystem medikamentös gebremst werden muss. Die Impfung gegen Gürtelrose besteht aus zwei Dosen, zwischen denen möglichst ein Abstand von 2–6 Monaten liegen sollte. Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Da die Impfung erst seit 2018 zur Verfügung steht, muss wissenschaftlich noch geklärt werden, ob, wann und bei wem eine Auffrischung notwendig ist.

Du möchtest dich noch genauer über das Thema „Impfen“ informieren. In der Mediathek der Curalie App findest du dazu weitere Beiträge.

Viele Menschen wissen vermutlich gar nicht, dass sie sich mit einem Herpesvirus angesteckt haben, weil diese sogenannte Primärinfektion bei ihnen keinerlei Symptome verursacht hat. Erst wenn es zu einer Reaktivierung kommt, das im Körper schlummernde Herpesvirus also quasi „aufgeweckt“ wird, kommt es zu Beschwerden. Doch indem du deine körpereigenen Abwehrkräfte stärkst und Faktoren, die eine Reaktivierung begünstigen, so gut wie möglich vermeidest, kannst dich ebenfalls schützen. Die folgenden Schritte können dir dabei helfen:

Ernähre dich ausgewogen, ballaststoffreich und überwiegend pflanzenbasiert

Auf diese Weise versorgst du deinen Körper am besten mit allen Nährstoffen, die er benötigt, um ein schlagkräftiges Immunsystem aufzubauen. Entscheidend sind vor allem:10, 11, 12, 13, 14, 15, 16

  • Vitamin A
  • Vitamin B6
  • Vitamin B12
  • Vitamin C
  • Vitamin D
  • Vitamin E
  • Zink
  • Selen und
  • Omega-3-Fettsäuren

Je problemloser dein Immunsystem diese „Treibstoffe“ nutzen kann, desto wachsamer kann es agieren und umso seltener kommt es zu Schwächephasen, die eine Reaktivierung von in dir schlummernden Herpes-Viren begünstigen würden. Immer mehr Studien sprechen außerdem dafür, dass Intervallfasten (intermittierendes Fasten) das Immunsystem ebenfalls positiv beeinflussen kann.17

Diese Programme in deiner Curalie App können dich ebenfalls dabei unterstützen, deine Ernährung für dein Immunsystem umzustellen:

Bewusster und gelassener Umgang mit Stress

Unangenehme und überfordernde Situationen gehören bei allen Menschen zum Leben dazu. Problematisch wird Stress dann, wenn er sich gewissermaßen zum Dauergast entwickelt und die Betroffenen immer weniger Wege finden, ihm zu entkommen. Das kann das Immunsystem ebenfalls schwächen und infolgedessen wird es wahrscheinlicher, dass es (auch) zu Herpesausbrüchen kommt.18, 19 Auch Situationen, in denen du dich vor etwas ekelst, können eine Rolle spielen.20 Je mehr dir dein Alltag also abverlangt, desto bewusster solltest du darauf achten, kurze Pausen einzulegen sowie regelmäßig für Erholung und Entspannung zu sorgen. Folgende Maßnahmen können dir dabei helfen:

  • Bitte andere Menschen aktiv um Hilfe. Du musst dich nicht allein um alles kümmern.
  • Setze Prioritäten. Frage dich vor jeder (neuen) Aufgabe: Muss ich das wirklich jetzt sofort erledigen? Wie viel hat diese Tätigkeit gerade mit meinen persönlichen Werten und Zielen zu tun?
  • Lerne ein Entspannungsverfahren, z.B. progressive Muskelentspannung, Yoga oder Achtsamkeitsmeditation und nimm dir dafür am besten jeden Tag 10–15 Minuten Zeit.
  • Treibe regelmäßig (Ausdauer-)Sport und bewege dich so oft wie möglich an der frischen Luft.

Auf diese Weise kannst du deinen Körper nicht nur dabei unterstützen, schädliche Stresshormone loszuwerden, sondern du kannst mit diesen Maßnahmen auch dafür sorgen, dass er Stress in Zukunft besser wegsteckt. Zwei Faktoren, von denen dein Immunsystem ebenfalls profitieren wird. Diese Programme aus der Curalie App können dir helfen, den Stress zu reduzieren.

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Herpes

Diagnose

Das Konsultieren einer Ärztin oder eines Arztes ist im Falle von Lippenherpes meist nicht notwendig. Anders verhält es sich bei anderen Formen der Herpeserkrankungen, wie Genitalherpes. Wie du dich bei den unterschiedlichen Formen und Verläufen verhalten solltest und wann unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen ist, liest du hier.

Schütze dich vor starker UV-Strahlung 

UV-Strahlung beschleunigt nicht nur die Hautalterung, erhöht die Sonnenbrandgefahr und das Hautkrebs-Risiko, sondern gehört auch eindeutig zu den Herpes-Triggerfaktoren. UV-Strahlung kann zum einen Herpes-Viren stimulieren und zum anderen das Immunsystem schwächen. Beides macht es wahrscheinlicher, dass es zu einem Herpesausbruch kommt. Häufige Temperaturwechsel – Sommerhitze draußen, Klimaanlagenkälte drinnen – und Sonnenbrand können die Lippen zusätzlich strapazieren. Das macht sie ebenfalls anfälliger für einen erneuten Herpesausbruch. Verhindern kannst du ihn, indem du eine Sonnencreme und/oder einen Lippenbalsam mit hohem Lichtschutzfaktor verwendest. Dabei spielt dein Hauttyp eine entscheidende Rolle: Je heller deine Haut von Natur aus ist, desto empfindlicher reagiert sie auf UV-Strahlung und umso kürzer wirkt ihr sogenannter Eigenschutz. Damit ist die Zeit gemeint, die du ungeschützt, ohne Sonnencreme, in der Sonne verbringen darfst. Hier gilt: Je kürzer die Eigenschutzzeit deiner Haut, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor (LSF) deiner Sonnencreme liegen. Doch ein hoher LSF bedeutet keineswegs, dass du nach dem Eincremen den ganzen Tag in der Sonne verbringen kannst. Beachte unbedingt diese Formel:

Eigenschutzzeit der Haut  x  LSF  =  Zeit, die du maximal eingecremt in der Sonne bleiben kannst.

Beispiel:
Eigenschutzzeit (heller Hauttyp): höchstens 10 Minuten
Empfohlener Lichtschutzfaktor (LSF): 30–50
So lang darfst du eingecremt maximal in der Sonne bleiben: 10 x 30 = 300 Minuten (fünf Stunden)

Das gilt allerdings ausdrücklich nicht, wenn sich bei dir bereits Lippenbläschen entwickelt haben. Bei einem akuten Herpesausbruch solltest du die Sonne und ihre UV-Strahlung möglichst komplett meiden, bis deine Beschwerden vollständig abgeklungen sind.

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Achte auf erholsamen und ausreichenden Schlaf

Sogenannte T-Zellen spielen bei der Abwehr von Krankheitserregern eine Schlüsselrolle. Sie zirkulieren rund um die Uhr im Blutkreislauf. Entdecken sie dabei einen „Feind“, z.B. eine mit Herpesviren infizierte Zelle, können T-Zellen an dieser andocken und sie anschließend beseitigen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang auch von der Adhäsionsfähigkeit der T-Zellen. Und genau diese Fähigkeit lässt bei Schlafmangel messbar nach.21 Mit anderen Worten: Schläfst du zu wenig, leidet die Wachsamkeit deines Immunsystems und für Krankheitserreger wird es leichter, deine Abwehr auszutricksen. Die folgenden Tipps können dir helfen, deinen Schlaf (wieder) zu verbessern:22

Verzichte auf Koffein

Verschiedene Botenstoffe, die in deinem Körper an bestimmten Rezeptoren andocken, sorgen mit dafür, dass du müde wirst. Koffein kann diese Rezeptoren jedoch blockieren. Die Folge: Du bist abends zu wach zum Einschlafen. Nach der Mittagszeit, idealerweise etwa elf Stunden vor dem Schlafengehen, solltest du daher kein Koffein mehr zu dir nehmen. Es steckt nicht nur in Kaffee, sondern auch in Cola, in grünem und schwarzem Tee sowie in Energy-Drinks.

Trink weniger Alkohol

Im ersten Moment kann ein “Schlummertrunk” durchaus entspannend wirken. Alkohol vermindert aber den besonders wichtigen Tiefschlaf. Darüber hinaus kann er vermehrt zu Albträumen führen und dafür sorgen, dass du vor allem in der zweiten Nachthälfte häufiger wach wirst. Alkohol macht deinen Schlaf also weniger erholsam. Du solltest abends lieber auf ihn verzichten. Dazu kommt, dass mit der Zeit immer mehr Alkohol notwendig sein wird, um die gleiche entspannende Wirkung zu erzielen (Gewöhnungseffekt). Dann kann Alkohol noch zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen.

Beende dein Training rechtzeitig

Beim Sport werden zwar Stresshormone abgebaut, die dich sonst am Einschlafen hindern würden. Wichtig ist aber auch, dass dein Körper etwas Zeit bekommt, um das hohe Energielevel wieder zu verlassen, auf das du ihn beim Sport bringst. Ein (sehr) intensives Training solltest du daher mindestens vier Stunden, eher moderaten Sport zwei Stunden vor dem Schlafengehen beenden.

Schaffe ein Zimmer zum Schlafen

Sorge vor allem dafür, dass es in deinem Schlafzimmer ruhig, dunkel, nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt ist. Empfohlen wird eine Raumtemperatur von etwa 18 °C. Idealerweise sollte in deinem Schlafzimmer auch kein Fernseher stehen und keine Uhr an der Wand hängen. Einen Wecker brauchst du natürlich, wenn du morgens pünktlich aufstehen musst. Es sollte aber ein Wecker sein, bei dem sich die Zeitanzeige abdunkeln lässt. So kannst du verhindern, dass du nachts auf deinen Wecker schaust und damit deinen Schlaf störst.

Leichte Kost am Abend

Schwer verdauliche Speisen, die Magen und Darm lange beschäftigen, können deine Nachtruhe ebenfalls stören. Vor allem kohlenhydratreiche Mahlzeiten können den Tiefschlaf und damit die Schlafqualität beeinträchtigen. Vermeide also schwer verdauliche Mahlzeiten am Abend.

Schaffe eine Pufferzone

Nicht nur zwischen deinem Sportprogramm und deiner Nachtruhe sollte eine liegen (siehe oben). Damit du abends und nachts zur Ruhe kommst, ist es wichtig, dass du deine Tagesaktivitäten bewusst abschließt, dann etwas tust, dass dich entspannt, um danach besser einzuschlafen. Du kannst diesen Ablauf mit den drei Farben einer Ampel vergleichen: Rot steht z.B. für deine Arbeit und wichtige Dinge des Alltags, die du erledigen willst/musst. Gelb steht für die eigentliche Pufferzone, in der du dich quasi aufs Schlafengehen vorbereitest. Du kannst z.B. ein Buch lesen, eine Atemübung machen oder einem entspannenden Hobby nachgehen. Grün steht für den Schlaf, in den du nun im Idealfall einfach hinübergleitest.

Lerne, abends abzuschalten

Bis zu 200 Mal schauen Menschen z.B. auf ihr Smartphone – täglich. Die meisten besitzen außerdem noch einen Fernseher, viele einen Computer oder ein Tablet. All diese Geräte können dich theoretisch rund um die Uhr und ununterbrochen mit Informationen versorgen. Und jedes Mal, wenn du nachschaust, ob es etwas Neues gibt, wird dein körpereigenes Wachsystem aktiviert. Je länger du also abends noch SMS tippst, Nachrichten liest oder Mails beantwortest, umso weniger “Schlafdruck” kann sich bei dir aufbauen. Darüber hinaus senden viele Bildschirme ein spezielles blaues Licht aus. Es führt dazu, dass dein Gehirn weniger Melatonin (Schlafhormon) produziert. Versuche also, solche Geräte 1–2 Stunden vor dem Schlafengehen komplett auszuschalten.

Ein Bett ist ein Bett

Du solltest dort weder essen und trinken, noch fernsehen, stundenlang lesen oder über Probleme nachdenken. Je häufiger du dein Bett für solche Dinge nutzt, desto mehr verblast sein eigentlicher Zweck: Ein Bett ist vor allem zum Schlafen da. Je weniger du es gedanklich damit verbindest, desto schwerer wird es dir fallen, dort zur Ruhe zu kommen.

Geh nachts nicht in die Küche

Viele Menschen, die nachts wach werden, stehen auf, um etwas zu essen und/oder zu trinken, ohne zu ahnen, dass sich ihre Bauchspeicheldrüse schnell daran gewöhnt. Infolgedessen schüttet sie in der Nacht vermehrt Insulin aus, und das hungrige Erwachen kommt daraufhin umso häufiger vor. Falls du also nachts aufwachst und das Gefühl hast, dass dein Magen leer ist, trink nur ein Glas Wasser. Stell es am besten neben dein Bett, damit du nicht aufstehen musst.

Halte deine Bettzeiten ein

Gelegentlich spät(er) ins Bett zu gehen, ist natürlich vollkommen in Ordnung. Versuche aber, an den meisten Tagen (auch am Wochenende) immer zur gleichen Zeit aufzustehen. Außerdem solltest du tagsüber nicht länger als 10 Minuten dösen, damit sich bis zum Abend ausreichend „Schlafdruck“ aufbauen kann. Nutze folgenden Trick: Wenn du z.B. mittags ein paar Minuten dösen möchtest, setze oder lege dich bequem hin und nimm dein Schlüsselbund entspannt in eine Faust, Öffnung nach unten. Schließe nun die Augen. Solltest du doch einschlafen, wird sich die Faust automatisch öffnen und das Klirren des Schlüssels wird dich wecken. Steh dann wieder auf. Falls du bereits Schwierigkeiten hast, ein- und/oder durchzuschlafen, solltest du nach 15 Uhr nach Möglichkeit nicht mehr dösen.

Natürlich kannst und musst du diese Vorschläge nicht alle auf einmal umsetzen! Such dir drei bis fünf Tipps aus, die am besten zu dir und in deinen Alltag passen. Wichtig ist, dass du sie nicht nur ein- oder zweimal ausprobierst, sondern regelmäßig und länger als eine Woche. Je besser du dadurch (wieder) schläfst, umso unwahrscheinlicher können Herpesausbrüche werden. Die folgenden Programme aus der Curalie App können dich ebenfalls dabei unterstützen, (wieder) besser ein- und durchzuschlafen:

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Sorge für eine gesunde Hautbarriere

Deine Haut, das mit Abstand größte Organ deines Körpers, verfügt über einen Säureschutzmantel mit einem pH-Wert von circa 5,5. Damit kann sie das Eindringen von Krankheitserregern ebenfalls aktiv verhindern und so dein Immunsystem unterstützen. Trocknet die Haut jedoch aus oder wird ihre Schutzfunktion aus anderen Gründen beeinträchtigt, profitieren Herpes-Viren davon gleich zweifach: Trockene und rissige Haut erleichtert ihnen zum einen das Eindringen in den Körper. Zum anderen kann eine geschwächte Hautbarriere auch die Reaktivierung von Herpes-Viren begünstigen. Mit speziellen Pflegeprodukten kannst du die Schutzbarriere deiner Haut gezielt stärken. Lass dich dazu gegebenenfalls von einer Hautärztin oder einem Hautarzt beraten.  

Bei Menschen mit Neurodermitis, Schuppenflechte oder einer anderen Hauterkrankung, die längere Zeit mit kortisonhaltigen Cremes behandelt werden müssen, kann das Herpes-simplex-Virus in seltenen Fällen ebenfalls die bereits entzündete Haut befallen. Dann sprechen Ärztinnen und Ärzte von einem Ekzema herpeticatum. Diese seltene, aber sehr gefährliche Herpes-Infektion befällt vor allem die obere Körperhälfte, also Gesicht, Hals, Brust und Arme. Es entwickeln sich 1-2 Millimeter große Bläschen, die Windpocken sehr ähnlich sehen. Die Bläschen können aufplatzen und rötliche Hautverletzungen hinterlassen. Die Betroffenen fühlen sich häufig sehr krank und müde, entwickeln Fieber und/oder Kopfschmerzen. Darüber hinaus können die Lymphknoten an den betroffenen Stellen anschwellen. Das Ekzema herpeticatum kann sowohl nach einer Erstinfektion als auch bei einer Reaktivierung von Herpesvirus auftreten. Bestimmte Umweltfaktoren, z.B. erhöhte Sonneneinstrahlung (siehe oben) können dies begünstigen.

Vor allem bei Kindern und immungeschwächten Menschen ist ein Ekzema herpeticatum ein medizinischer Notfall, der schnellstmöglich behandelt werden muss. Die Betroffenen bekommen den antiviralen Wirkstoff Aciclovir als Infusion.23 Darüber hinaus können die betroffenen Hautareale mit einer antiviralen Lösung oder mit einer Suspension mit Zinkoxid und Talk („weiße Schüttelmixtur“) behandelt werden. Liegt zusätzlich eine bakterielle Infektion der Haut vor, kann eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll sein. Auf fetthaltige Salben sollte bei einem Ekzema herpeticatum verzichtet werden, da sie den Heilungsverlauf ungünstig beeinflussen können.

Viele Faktoren, die einen Herpesausbruch begünstigen, kannst du also umgehen oder vermeiden. Häufig lässt sich aber auch gar nicht genau sagen, warum die lästigen Bläschen am Mund schon wieder auftauchen. Musst du z.B. wegen einer nicht weniger unangenehmen Wurzelbehandlung zu deiner Zahnärztin oder deinem Zahnarzt und wird bei dieser Behandlung der Nerv gereizt, in dem HSV-1 schlummert, kann er auch dadurch wieder aktiv werden. Viele Frauen berichten auch davon, dass es bei ihnen bei und/oder nach hormonellen Umstellungen, z.B. bei ihrer Periode, vermehrt zu Herpesausbrüchen kommt. Kein Witz: Sogar ein Flug ins All kann HSV-1 reaktivieren, wie Studien zeigen.24

Autor
Stephan Hillig

ist Diplom-Psychologe und Content-Manager bei Curalie. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.

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Herpes

Themen­übersicht

Hier erhältst du einen Überblick zu allen Inhalten rund um das Thema Herpes, sowie die wichtigsten Informationen zu Symptomen, Ursachen, Ansteckung und Behandlung auf einen Blick. Von hier aus kannst du dann tiefer in weitere Themen und Ratgeber-Artikel einsteigen.

Herpes

Ursachen & Auslöser

Die meisten Menschen werden irgendwann in ihrem Leben an Herpes erkranken. Die Frage ist hierbei eher: Wie oft und in welchem Ausmaß? Denn es gibt einige Faktoren die wiederkehrende Herpeserkrankungen begünstigen. Erfahre hier, welche Faktoren das sind.

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Medikamente & Behandlung

Einmal infiziert, ist es leider nicht möglich Herpes vollends und für immer loszuwerden. Welche Medikamente bei einer Herpesinfektion helfen und womit du die Symptome noch bekämpfen kannst erfährst du hier.

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Quellen

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Stand: 05.2023