
Diagnose bei Herpes
Nein, mit einem Lippenherpes musst du im Allgemeinen keine Arztpraxis aufsuchen. Kehren die lästigen Bläschen allerdings ständig wieder zurück, sind weitere und/oder größere Körperareale betroffen, treten starke Schmerzen oder Fieber auf, solltest du unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Du möchtest lieber erst mal online mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen? Dann nutze die Videosprechstunde in der Curalie App oder direkt über die Web-Lösung digital doctor.
Wann mit Herpes zur Ärztin oder zum Arzt?
Ein Lippenherpes ist zwar lästig und nervig, ist aber in der Regel kein Grund, eine Arztpraxis aufzusuchen. Er heilt im Allgemeinen von allein aus – und kehrt hoffentlich nicht so bald wieder zurück. Anders verhält es sich, wenn bei dir oder einer anderen Person eine der folgenden Herpes-Erkrankungen ausbricht (mehr zu ihren Symptomen erfährst du hier):
- Genitalherpes
- Gürtelrose
- Gesichtsrose
Keine Frage, über diese Krankheiten und die Körperstellen zu sprechen, die sie befallen, ist oft unangenehm und vor allem bei Genitalherpes schambehaftet. Doch je länger du den Besuch bei einer Ärztin oder einem Arzt hinauszögerst, umso wahrscheinlicher wird es, dass eine Herpes-Erkrankung bei dir deutlich schwerer verläuft als nötig und umso eher kann es zu Komplikationen kommen. Nimm also möglichst schnell ärztliche Hilfe in Anspruch. Wenden kannst du dich z.B. …
- an deine Hausärztin oder deinen Hausarzt
- an deine Hautärztin oder deinen Hautarzt
- an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt
- an deine Urologin oder deinen Urologen
- an deine HNO-Ärztin oder deinen HNO-Arzt
Alternativ kannst du mit der Curalie App oder der Web-Lösung digital doctor ganz bequem zuhause oder unterwegs eine Videosprechstunde mit einer Ärztin oder einem Arzt buchen.
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Darüber hinaus können Herpes-Erkrankungen bei Säuglingen, bereits geschwächten Kindern oder älteren Menschen sowie bei immungeschwächten Personen sehr schwer verlaufen. Gehörst du selbst oder gehört eine andere Person, die du betreust, zu einer dieser Risikogruppen, solltest du oder solltet ihr ebenfalls unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Das gilt insbesondere bei folgenden Warnzeichen:
- Es handelt sich um Genitalherpes, Gürtelrose, Gesichtsrose oder einen Lippenherpes bei Säuglingen (mehr zu Symptomen erfährst du hier)
- Der Herpes wurde „verschmiert“. Es bilden sich also nicht nur Bläschen an den Lippen, sondern auch an den Händen, den Wangen und/oder an anderen Körperstellen.
- Die Herpes-Erkrankung löst sehr starke Schmerzen und/oder einen sehr starken Juckreiz aus.
- Es kommt immer wieder zu Herpesausbrüchen, zwischen denen nur auffallend kurze zeitliche Abstände liegen.
Wie gefährlich ist Herpes in der Schwangerschaft?

Sogar bei schwangeren Frauen, die z.B. jahrelang keinen Lippenherpes hatten, kann es durch die hormonelle Umstellung häufiger zu einer Reaktivierung von Herpes-Viren kommen. Während ein solcher Herpesausbruch für die werdende Mutter in der Regel nicht gefährlicher ist als sonst, kann er für das ungeborene Baby ernsthafte Konsequenzen haben.
Wie schwerwiegend die Folgen für das Kind sind, hängt auch davon ab, ob sich seine Mutter zum ersten Mal mit Herpes simplex Viren (HSV-1 oder HSV-2) infiziert oder, ob es bei ihr stattdessen zu einer Reaktivierung gekommen ist. Bei einer Reaktivierung hat das Immunsystem der Mutter nämlich bereits Antikörper gegen HSV-1- oder HSV-2 gebildet. Diese werden über den gemeinsamen Blutkreislauf an das Baby weitergegeben und bieten auch ihm einen gewissen Schutz. Dagegen besitzt die Mutter bei einer Herpes-Erstinfektion noch keine eigenen Antikörper. Infolgedessen ist auch das ungeborene Baby den Herpes-Viren schutzlos ausgeliefert.1
Herpes-Viren können auf drei verschiedenen Wegen beziehungsweise zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten von der Mutter auf das Baby übertragen werden:
- über die Plazenta
- während der Geburt
- kurz nach der Geburt
In etwa 85 % der Fälle kommt es während der Geburt zu einer Übertragung, und in den meisten Fällen handelt es sich dabei um das Virus HSV-2, das überwiegend für Genitalherpes verantwortlich ist (mehr dazu erfährst du in diesem Abschnitt). Beim Baby kann es dann einen Herpes neonatorum auslösen. HSV-2 befällt dabei nicht nur die Haut des Säuglings, sondern das Virus kann sich schlimmstenfalls im gesamten Körper ausbreiten, innere Organe und/oder das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) befallen. In sehr seltenen Fällen kann es dadurch zu einer Fehlgeburt oder Missbildungen kommen.
Um dies zu verhindern, können Ärztinnen und Ärzte auch in diesem Herpes-Fall das virushemmende Medikament Aciclovir einsetzen. Ob und wie es verwendet wird, hängt jedoch davon ab, wann es während der Schwangerschaft zu einem Herpesausbruch bei der Mutter kommt und davon, ob dieser Ausbruch durch eine Erstinfektion mit HSV-1- oder HSV-2 oder eine Reaktivierung ausgelöst wurde.2 Üblicherweise wird bei Herpes in der Schwangerschaft so vorgegangen:
- Ausbruch durch Reaktivierung im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel: keine Medikamente
- Ausbruch durch Erstinfektion im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel: Aciclovir (Tabletten oder Infusion) plus eventuell Supressionstherapie (3-mal täglich Aciclovir) ab der 36. Schwangerschaftswoche
- Ausbruch durch Erstinfektion im letzten Schwangerschaftsdrittel: Geplanter Kaiserschnitt am Geburtstermin (kein Notkaiserschnitt) oder, wenn dieser nicht möglich ist, Aciclovir-Therapie für Mutter und Kind unmittelbar nach der Geburt
Falls du schwanger bist und vermutest, dass du Lippen- oder Genitalherpes hast, solltest du dich also unbedingt und so schnell wie möglich an deine (Frauen-)Ärztin oder deinen
(Frauen-)Arzt wenden. Sie oder er wird mit dir genau besprechen, was ihr tun könnt, um dein Baby bestmöglich zu schützen.
Solltest du noch weitere Fragen haben, kannst du jederzeit und unkompliziert über die Curalie App oder direkt über die Web-Lösung digital doctor eine Videosprechstunde buchen und mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen.
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Quellen
[1] Van Wagoner N, Qushair F, Johnston C. Genital Herpes Infection: Progress and Problems. Infect Dis Clin North Am. 2023 Jun;37(2):351-367. doi: 10.1016/j.idc.2023.02.011. PMID: 37105647. [1] Patel, R. et al.: European guideline for the management of genital herpes. International Journal of STD & AIDS 2017; 0(0): 1–14
[2] Patel, R. et al.: European guideline for the management of genital herpes. International Journal of STD & AIDS 2017; 0(0): 1–14
Stand: 05.2023