
Wie entsteht eine Erkältung?
Die Erkältung ist die häufigste Erkrankung überhaupt. So ziemlich jeder Mensch war schon einmal erkältet. Dennoch herrscht viel Unwissen im Hinblick auf Ursachen, Erkältungssymptome, Risiken und wirksame Gegenmaßnahmen, insbesondere bezüglich der Bedeutung des Risikofaktors der Kälte. Möchtest du schnell und unkompliziert mit einem Arzt oder einer Ärztin zu deinen Erkältungssymptomen sprechen, nutze unsere Videosprechstunde.
Auslöser & Risikofaktoren für Erkältungen
Das häufigste Missverständnis: Die Kälte sei schuld an der Erkältung – diese Aussage ist schlicht falsch, so naheliegend der Zusammenhang auch zu sein scheint. Schließlich steckt die „Kälte“ nicht nur in der deutschen Krankheitsbezeichnung. In anderen Sprachen – z.B. Englisch („cold“), Französisch („froid“) und Spanisch („frío“) – ist es genauso.
In Wirklichkeit wird eine Erkältung fast immer durch Viren (sehr selten durch Bakterien) verursacht, primär durch Rhinoviren. Der vermeintliche Übeltäter, die Kälte, ist nur indirekt beteiligt, da sie das Immunsystem schwächen kann und die Vermehrung von Viren begünstigt. Dazu kommt, dass ein erhöhtes Kälteempfinden häufig eines der ersten Erkältungssymptome ist, dann folgen typischerweise Halsschmerzen, Schnupfen, Husten, manchmal weitere Beschwerden.
Typische Erkältungsviren
Insgesamt gibt es über 200 verschiedene Viren, die eine Erkältung auslösen können. Das ist auch der Grund, weshalb es weder einen Impfstoff gibt, noch die Möglichkeit, dass der Körper gegen sämtliche mögliche Auslöser eine Immunität aufbauen kann. Deshalb kann man sich auch mehrmals pro Jahr mit Erkältungsviren anstecken.
Die häufigsten Erkältungsviren:1
- Rhinoviren: verantwortlich für ca. 40 % aller Erkältungen
- RS-Viren (Respiratory-Syncytial-Viren): verantwortlich für ca. 15 % aller Erkältungen
- Coronaviren: verantwortlich für ca. 10 % aller Erkältungen
- Weitere mögliche Ursachen: Adenoviren, Echoviren und (Para-)Influenzaviren können ebenfalls zu einer akuten Infektion der oberen Atemwege führen.
Doch ebenso kann eine Erkältung auch im Sommer auftreten. Der Volksmund spricht dann von der „Sommergrippe“, die allerdings nichts mit einer echten Influenza zu tun hat. Klimaanlagen und ein durch UV-Strahlung geschwächtes Immunsystem sind ebenso Risikofaktoren, welche eine Ansteckung mit einer Erkältung begünstigen.
Bei einer starken Erkältung spricht man auch von einem grippalen Infekt, der jedoch nicht mit einer echten Grippe (Influenza) zu verwechseln ist – ein weiteres häufiges Missverständnis. Einer der Unterschiede besteht darin, dass im Gegensatz zur Influenza eine Erkältung häufig nach rund einer Woche überstanden ist. Eine spezielle Behandlung ist nicht notwendig – ein paar lindernde Maßnahmen und Hausmittel können jedoch nicht schaden. Die Grippe muss hingegen medikamentös behandelt und ärztlich untersucht werden, um Komplikationen zu vermeiden.
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Erkältung
Die Symptome einer Erkältung sind sehr charakteristisch und verlaufen häufig in bestimmten Phasen. Dennoch handelt es sich bei einer verstopften Nase, Husten und Halsschmerzen um Symptome, die auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können, insbesondere bei Grippe und Covid-19.
Was passiert bei einer Erkältung im Körper?
Sowohl bei einer Erkältung als auch bei Covid-19 und einer Grippe sind die Atemwege und ihre Schleimhäute das Einfallstor für die Bakterien. Sie können als sogenannte Schmierinfektion (Viren sitzen auf der Haut oder Oberflächen wie Türgriffen und Wasserhähnen und gelangen über die Hand in die Atemwege, sobald wir uns ins Gesicht fassen) oder Tröpfcheninfektion (über Aerosole und Speichel) übertragen werden.
Die Schleimhaut unserer Atemwege schützt uns normalerweise davor, dass Krankheitserreger, aber auch Schmutz oder Staubpartikel in die Lunge gelangen. Die sog. mukozilläre Clearance befördert Viren und Keime wieder nach draußen, indem zilientragende respiratorische Zellen (Flimmerepithel / „Flimmerhärchen“) sich permanent in Wellenform bewegen, wodurch der Schleim in den Rachen transportiert und von dort über den Darm ausgeschieden wird – und mit ihm Keime und Krankheitserreger.
Der andere Hauptbestandteil der Schutzschicht unserer Atemwege sind die Becherzellen, die gemeinsam mit den seromukösen Drüsen die Schleimproduktion anregen, um den Abtransport von Keimen und Viren zu beschleunigen. Verschiedenste Risikofaktoren, insbesondere die Austrocknung der Schleimhäute, können diese Funktion stören. Die Erkältungsviren werden nicht richtig abtransportiert und setzen sich in den Atemwegen fest, was zu den typischen Erkältungssymptomen führt.
Eine Erkältung beschreibt also eine Infektion der oberen Atemwege, weshalb sie zu den typischen Symptomen wie Husten (Bronchitis), Halsschmerzen, verstopften Nasen, bis hin zu Komplikationen wie einer Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung und sogar in seltenen Fällen zu einer Lungenentzündung führen kann. Jedoch handelt es sich dann meist eher um eine Grippe oder Covid-19. Die Symptome sind sich auf den ersten Blick sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in der Häufigkeit, Intensität und dem Zeitpunkt ihres Auftretens.

Erkältung
Unterschiede zur Grippe & Covid-19
Die Symptome einer Erkältung ähneln denen einer Grippe und einer Corona-Infektion sehr stark. Jedoch gibt es insbesondere in ihrer individuellen Ausprägung und dem Verlauf wichtige Unterschiede, die man kennen sollte. Denn die rechtzeitige Unterscheidung ist wichtig, um falsche Selbstdiagnosen und damit eventuelle Folgeschäden und/oder Ansteckungen zu vermeiden.
Ursachen & Risikofaktoren: so entstehen Erkältungen
Wenn es draußen kalt wird, beginnt die Erkältungszeit. Der Irrglaube, dass die Kälte selbst unmittelbar dafür verantwortlich sei, stammt vor allem daher.
Tatsächlich ist es mit Ursache und Wirkung aber deutlich komplizierter: Da bei niedrigen Temperaturen die Luft trockener ist, können sich Erkältungsviren – vor allem Rhinoviren, aber auch Adenoviren, Enteroviren, Coronaviren und etliche andere – effektiver ausbreiten. Gelangen die Viren über die Luft in den menschlichen Körper, helfen ihnen zwei weitere Faktoren, die ebenfalls mit der Kälte zu tun haben.
Einerseits vermindern die niedrigen Außentemperaturen die Durchblutung und schwächen so das Immunsystem. Andererseits sorgt die warme Heizungsluft in den Innenräumen dafür, dass die Schleimhäute austrocknen und anfälliger für Viren werden. Durch den engen Kontakt mit bereits infizierten Mitmenschen haben die Erkältungserreger leichtes Spiel.
Weil es immer wieder behauptet wird, sei es hier noch einmal klar gesagt: Wer im Winter mit nassen Haaren (oder splitterfasernackt) aus dem Haus geht, wird nicht automatisch krank; genauso wenig führt Zugluft aufgrund geöffneter oder undichter Fenster unmittelbar dazu, dass Betroffene sich erkälten. Das Risiko für eine Erkältung steigt zwar (etwas) an. Aber: Ohne Erkältungsviren keine Erkältung – eigentlich ziemlich logisch.
Die Viren können übrigens nicht nur als als Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen werden, sondern auch als Schmierinfektion. Viele Erkältungsviren überleben mehrere Stunden auf der menschlichen Haut und auch auf Oberflächen wie Türklinken oder Gabel, Messer und Löffel. Deshalb ist das Händewaschen insbesondere zur Erkältungszeit auch so wichtig. Andernfalls kannst du als erkältete Person die Viren überall hinterlassen, wo die nächste Person sie dann über die Hände aufnimmt. Fasst diese Person sich dann ins Gesicht, kann das Virus eindringen und sich vermehren.
Folgende Dinge erhöhen das Risiko für eine Erkältung:
- chronische Vorerkrankungen wie z.B. ein Typ-2-Diabetes
- Rauchen
- Schlafstörungen und Schlafmangel
- ein sehr junges oder sehr hohes Alter
- Stress
- Unausgewogene Ernährung und Nährstoffmangel
- auch mangelhafte Handhygiene erhöht das Risiko, da so die Wahrscheinlichkeit einer Schmierinfektion mit Erkältungsviren steigt.
Haben die Viren erst einmal die körpereigene Abwehr überrumpelt, nisten sie sich vor allem in den Schleimhäuten von Nase und Rachen und später auch in den Bronchien und der Nase ein. Dann dauert es ein paar Tage, bis das Immunsystem das Blatt wenden kann und schließlich die Oberhand behält. Immerhin gibt es in dieser Zeit ein paar Dinge, die du tun kannst, um die Beschwerden zu lindern und die akute Erkältung erträglicher machen.
Mögliche Komplikationen durch Erkältungen
Zum Glück sind Komplikationen sehr selten, doch auch Erkältungsviren können sich gelegentlich in andere Bereiche des Körpers ausbreiten und schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen. Insbesondere dann, wenn das Immunsystem bereits geschwächt oder die Schleimhäute schon anderweitig gereizt sind.
Deshalb sollten auch folgende Risikogruppen einen Arzt aufsuchen:
- Menschen mit Immunschwäche
- Menschen in Krebstherapie
- Menschen mit bekannten Grunderkrankungen, vor allem wenn diese die Atemwege betreffen (Asthma, COPD) oder es sich um Herz-Kreislauf-Erkrankungen handelt
- Menschen, die kurz vor Beginn der Erkältung auf Auslandsreise waren
- Säuglinge oder Kleinkinder mit Fieber
Kinder sollten mit Erkältung zum Arzt, wenn…:
- …sie jünger als drei Monate sind.
- …sie starke Ohrenschmerzen haben.
- …ihr Husten länger als 10 Tage anhält.
- …ihr Schnupfen länger als 14 Tage anhält.
- …eine Bindehautentzündung auftritt.
- …sie keine oder kaum Flüssigkeit aufnehmen.
- …ihr Fieber mehrere Tage bei über 39°C liegt.
Ärztliche Beratung ist vor allem bei Verdacht auf folgende Komplikationen geboten:
- Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Wenn sich die Erkältungsviren ausgehend von der Nasenschleimhaut in den oberen Atemwegen ausbreiten, entwickeln sich häufig auch Entzündungsprozesse im Bereich der Nasennebenhöhlen. Dabei schwellen die Schleimhäute an und blockieren den Abfluss von Schleim, was häufig eine verstopfte Nase und ein starkes Druckgefühl zur Folge hat. Manchmal sind für die Sinusitis nicht die Erkältungsviren selbst, sondern Bakterien verantwortlich, die die Schwächung der Immunabwehr ausnutzen (sogenannte Sekundärinfektion). Im Falle eines bakteriellen Befalls lässt sich die Nasennebenhöhlenentzündung mit Antibiotika behandeln.
- Bronchitis: Sobald Erkältungsviren die unteren Atemwege erreichen, reagiert der Körper mit einem Schutzreflex, bei dem die Luft mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßen wird – Husten. Der beginnt als trockener Reizhusten, verändert sich aber dann in den folgenden Tagen, weil die entzündeten Bronchien Schleim bilden. Der Körper versucht nun den zunächst festsitzenden Schleim abzuhusten. Gelingt das den Atemwegen nach einiger Zeit, wird das als produktiver Husten bezeichnet. Häufig schließt sich daran noch eine weitere kurze Phase trockenen Reizhustens an. Nach rund zwei Wochen ist eine von Erkältungsviren verursachte Bronchitis in der Regel überstanden. Sind Bakterien im Spiel, steigt das Risiko für eine chronische Bronchitis oder eine Lungenentzündung.
- Lungenentzündung: Infolge einer Erkältung kann es passieren, dass Erreger (meist Bakterien, seltener Viren oder Pilze) von den Bronchien auf die Lungenbläschen (Alveolen) und angrenzendes Gewebe übergreifen. Entzünden sich diese Strukturen, stört das ihre lebenswichtige Aufgabe, Sauerstoff in die Blutgefäße zu überführen. Das Immunsystem reagiert auf diese schwerwiegende Attacke, durch die der gesamte Körper geschwächt wird, meist mit Fieber und starkem Husten. Aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit, dass hinter einer Lungenentzündung ein Befall mit Bakterien steckt, werden zur Therapie in der Regel vorsorglich Antibiotika eingesetzt. Bei Risikogruppen (z.B. älteren Menschen) und schweren Verläufen ist eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich.
- Mittelohrentzündung: Da bei Babys und Kleinkindern die Abwehrkräfte noch nicht voll entwickelt sind, greifen Krankheitserreger bei ihnen häufig vom Rachenraum auf das Mittelohr über. In vielen Fällen stecken dahinter Bakterien (z.B. Pneumokokken, Streptokokken oder Staphylokokken), die aufgrund des erkältungsgeschwächten Immunsystems leichtes Spiel haben. Wenn die Schleimhäute des Mittelohrs anschwellen, ist das meist sehr schmerzhaft, als Immunantwort tritt häufig hohes Fieber auf. Wichtigste Therapiemaßnahme ist der Einsatz entzündungshemmender und fiebersenkender Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen). Haben Bakterien die Erkrankung verursacht, werden manchmal Antibiotika verabreicht, um den Verlauf zu verkürzen.
- Mandelentzündung: Ein entzündeter Rachen tritt allgemein sehr häufig als Folge einer Erkältung auf. Vor allem bei Kindern greifen Krankheitserreger dann jedoch auch auf die Mandeln (Tonsillen) in Rachen und Mundhöhle über. Geschwollene Mandeln können erkältungstypische Halsschmerzen und Schluckbeschwerden noch verstärken. Als Immunreaktion kann es zu Fieber kommen. Bis die Mandeln abgeschwollen sind, dauert es in der Regel ein bis zwei Wochen. Im Falle einer bakteriellen Infektion lässt sich die Erkrankungsdauer durch Gabe von Antibiotika verkürzen. Tritt die Entzündung häufiger auf oder entwickelt sich zu einer chronischen Erkrankung, können die Mandeln operativ entfernt werden.
Eine Erkältung richtig behandeln
Die Behandlung einer Erkältung hat ausschließlich die Linderung der Symptome und die Unterstützung der körpereigenen Abwehr zum Ziel. Viren selbst sind resistent gegen Antibiotika. Auch Erkältungsmedikamente wie Hustenlöser oder Nasentropfen lindern ausschließlich die Beschwerden. Das Ziel der Behandlung ist es also, dem Körper Ruhe zu gönnen, damit das Immunsystem die Erkältung selbstständig bekämpfen kann, was es in aller Regel auch schafft.
Ist eine andere Grunderkrankung die Ursache für häufige Erkältungen, so orientiert sich die Behandlung natürlich an der entsprechenden Krankheit.
Kein Sport, aber gerne frische Luft
Ungebremster sportlicher Ehrgeiz kann bei einer Erkältung fatale Folgen haben. Das gilt insbesondere dann, wenn (Leistungs-)Sportler fiebersenkende Mittel einnehmen, um weiter trainieren zu können. Tatsächlich sollte nicht nur während, sondern auch nach einer fiebrigen Erkältung auf Sport verzichtet werden (noch rund eine Woche). Wer nur leicht verschnupft ist, darf sich dagegen – ganz ohne Ehrgeiz – an der frischen Luft bewegen.
Keine Sauna
Mit der heißen Saunaluft ist es ähnlich wie mit dem Sport – für den gesunden Körper gesund, für den kranken Körper eine zusätzliche Belastung. Der weitverbreitete Mythos, dass sich eine Erkältung ausschwitzen lässt, ist längst widerlegt. Mäßige Wärme tut dem Körper hingegen sehr gut.
Körper verwöhnen
Ein heißes Bad (zu Beginn der Erkältung), ein wohltuender Tee mit Honig oder eine herzhafte Hühnerbrühe – solch bewährte Hausmittel sind Signale an dich selbst, dass du die Erkältung ernst nimmst und dem Körper seine Auszeit gönnst.
Reizstoffe meiden
Alles, was die Schleimhäute reizt, ist während einer Erkältung zu vermeiden:
- Rauchen
- scharfes Essen
- kohlensäurehaltige Getränke
- Alkohol
- sehr fettige Speisen
- säurehaltiges Obst
Wie lässt sich einer Erkältung vorbeugen?
Erkältungen nerven und bringen den gewohnten Alltag ziemlich durcheinander. Und das immer und immer wieder: Da der Körper auch nach der x-ten Erkrankung einfach nicht immun gegen die wandlungsfähigen Erkältungsviren wird und es auch keine Impfungen gibt, erkälten sich Erwachsene im Schnitt zwei- bis viermal pro Jahr. Kinder trifft es in der Regel noch deutlich häufiger – nämlich sechs- bis zehnmal.
Ein robustes Immunsystem hilft Kindern wie Erwachsenen, Erkältungsviren besser in Schach zu halten. Ist die körpereigene Abwehr bestmöglich gerüstet, wirst du seltener krank und schaffst es, wenn du doch krank wirst, schneller mit der Erkältung fertig zu werden. Für dein Immunsystem ist gut, was auch allgemein gesund für Körper und Geist ist: ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung (möglichst an der frischen Luft), Entspannung und Erholung (als Ausgleich zu Alltagsbelastungen) sowie eine bunte Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
Im Hinblick auf die Immunabwehr gilt vor allem Vitamin C als Booster. Allerdings weiß man heute, dass der Wirkstoff allein wenig ausrichten kann. Studien haben gezeigt, dass Vitamin C Erkältungen weder verhindern noch in nennenswertem Umfang verkürzen kann. Nahrungsergänzungsmittel mit hochdosiertem Vitamin C sind daher in der Regel nicht sinnvoll und sollten immer nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Besser ist eine ausgewogene Ernährung, durch die sämtliche Nährstoffe in ausreichendem Maße aufgenommen werden.
Ein gesunder Lebensstil fördert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitserreger. Im Falle einer massiven Virusattacke steht jedoch auch das fitteste Immunsystem auf verlorenem Posten. Um das Erkältungsrisiko zu verringern, ist es daher mindestens genauso wichtig, im Alltag auf einige einfache Hygieneregeln zu achten.
Die wichtigsten Tipps zur Vorbeugung
Die Vorbeugung einer Erkältung basiert auf den gleichen Säulen wie die Behandlung: das Immunsystem muss gestärkt werden, während der Körper ausreichend zur Ruhe kommen sollte. Ein gesunder Lebensstil ist also die beste Vorbeugung.
Erkältungen vorbeugen:
- Ausreichend Schlaf (sieben bis acht Stunden pro Tag). Das Immunsystem fährt im Schlaf erst richtig hoch und produziert mehr Antikörper.
- Wichtig ist auch regelmäßiger Schlaf. Dabei ist es weniger entscheidend, ob du um 21:00 Uhr oder 03:00 Uhr nachts schlafen gehst. Wichtig ist, dass du nach Möglichkeit immer zur selben Zeit schlafen gehst. Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus ist wichtig für die geistige und körperliche Gesundheit und Belastungsfähigkeit.
- Erholung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil eines abwehrstarken Immunsystems. Stress beeinträchtigt die Immunabwehr und Gesundheit negativ. Regelmäßige Pausen sollten deshalb unbedingt in den Alltag integriert werden, zum Beispiel als kurze Fokusmeditation, Massage oder autogenes Training.
- Ein widerstandsfähiger und aktiver Kreislauf ist ebenso wichtig. Diese Tipps zur Vorbeugung gelten jedoch nur dann, wenn du nicht akut krank bist. Denn während einer Erkältung ist ein Saunagang alles andere als empfehlenswert. Doch wenn du gesund bist fördern kaltes Duschen, Kneippbäder und Saunagänge nachweislich deine Durchblutung und deine Gesundheit.
- Deine Schleimhäute sind der Schutzwall gegen Bakterien, Viren und Fremdkörper. Sind sie intakt, so leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Vorbeugung von Erkältungen und anderen Infektionen. Dafür reichen übrigens schon Kleinigkeiten aus. Wer nicht raucht und im Winter kleine Schalen mit Wasser auf die Heizung stellt, tut bereits eine Menge für gesunde Schleimhäute.
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Hygiene ist für die Vorbeugung elementar
Die gesündeste Abwehr hilft am Ende nicht viel, wenn wir Viren ständig dabei helfen, in unseren Organismus einzudringen. Natürlich helfen die oben genannten Tipps zur Vorbeugung dabei, dass das Risiko sinkt, sich sofort anzustecken. Doch wer auf Dauer grundlegende Hygienemaßnahmen missachtet, erhöht nicht nur sein eigenes Infektionsrisiko, sondern kann andere auch leicht anstecken.
Ob nun Influenza, Corona oder Erkältung; sie alle werden vor allem durch Viren ausgelöst. Nur bei einer Erkältung sind in seltenen Fällen auch Bakterien die Ursache. Und obgleich COVID-19 eine Sonderrolle einnimmt, da es bisher keine zugelassenen Medikamente gibt und die Erkrankung noch neu ist, gibt es Maßnahmen, die zur Vorbeugung aller Virusinfektionen helfen. Vor allem die allgemeinen Hygienemaßnahmen. Und während es sowohl zur Prävention von Grippe als auch COVID-19 eine Impfung gibt, so gibt es keinen Impfschutz gegen Erkältungsviren. Aufgrund ihrer schieren Anzahl ist es bisher gar nicht möglich, eine wirksame Impfung gegen alle Viren zu entwickeln.
Auch der Körper entwickelt somit niemals eine Immunität gegen sämtliche Erkältungsviren und kann sich deshalb mehrmals pro Jahr anstecken. Immerhin gibt es insgesamt über 200 verschiedene Viren, die eine Erkältung auslösen können.
Umso besser, dass die allgemeinen Hygienemaßnahmen und Tipps zur Vorbeugung von Virusinfektionen sowohl vor einer Erkältung, einer Grippe und auch vor COVID-19 schützen.
Diese Hygienemaßnahmen schützen auch vor Erkältungen:
- Insbesondere in größeren Menschenmengen Abstand von mindestens 1,5 Metern zueinander einhalten. Risikogruppen sollten große Menschenmengen vor allem zur kalten Jahreszeit meiden oder sich mit Maske und Impfungen bestmöglich schützen.
- Solange eine Person erkältet ist (oder du selbst) solltest du Händeschütteln und Umarmungen vermeiden.
- Allein beim Atmen und Sprechen stoßen erkältete Menschen unzählige Tröpfchen aus, ungleich mehr allerdings beim Husten und Niesen. Wenn du erkältet bist, solltest du deshalb immer in ein Taschentuch – oder falls nicht so schnell verfügbar – in deine Armbeuge niesen (auch dann, wenn du eine Maske trägst). Die Hand vor den Mund zu halten ist eher kontraproduktiv, weil anschließend Viren an allen Gegenständen haften bleiben, die angefasst werden.
- Das regelmäßige und korrekte Händewaschen mit Wasser und Seife reduziert die Anzahl der Viren und Bakterien auf den Händen signifikant. Vor Mahlzeiten und nach der Rückkehr von der Arbeit, Schule oder einem Einkaufsbummel in die eigenen vier Wände sollten die Hände gewaschen werden. Das beugt vor allem dem Eindringen von Viren und Bakterien in die Augen und in die Schleimhäute von Mund und Nase vor. Immerhin fassen sich Menschen unbewusst bis zu 800 mal pro Tag ins Gesicht.
- Wohnung und Arbeitsräume lüften, damit die Aerosole entfernt werden. Das sind kleine Tröpfchen in der Luft, welche Viren aufnehmen und verbreiten können. Insbesondere zur kalten Jahreszeit kann das kurz unangenehm sein, aber vor Infektionen schützen. Als Faustregel gilt, dass du im Sommer zehn Minuten pro Stunde bei voll geöffnetem Fenster lüften solltest und im Winter drei Minuten pro Stunde.
- Maske tragen: Der infolge der Corona-Pandemie weitverbreitete Mund-Nasen-Schutz vermindert die Verbreitung von Viren über die Atemluft. Dabei ist zwischen medizinischen Gesichtsmasken und feinfilternden FFP2-Masken zu unterscheiden: Mit einer medizinischen Maske schützt der (möglicherweise infizierte) Träger in erster Linie seine Mitmenschen, FFP2-Masken dienen auch dem Eigenschutz vor virenhaltigen Tröpfchen und Aerosolen.
Weitere Infos zur Erkältung

Erkältung
Hier erhältst du einen Überblick zu allen Themen rund um die Erkältung, sowie die wichtigsten Informationen zu Symptomen, Ursachen, Ansteckung und Behandlung mit Medikamenten und Hausmitteln auf einen Blick. Von hier aus kannst du dann tiefer in weitere Themen und Ratgeber-Artikel einsteigen.

Erkältung
Was genau machen Ärzte eigentlich, um eine Erkältung und ihren spezifischen Auslöser zu diagnostizieren? Und bei welchen Warnzeichen solltest du auf jeden Fall eine Arztpraxis aufsuchen, weil es sich vielleicht doch um eine ernstere Infektion handelt, oder weil Komplikationen drohen. Zudem bieten sich bestimmte Angebote wie eine Videosprechstunde an, um das Infektions- und Ansteckungsrisiko in Arztpraxen zu minimieren.

Erkältung
Jede Erkrankung hat ihre Hausmittel. Doch zu kaum einer Krankheit gibt es dermaßen viele angebliche Geheimtipps und Wundermittel aus der Hausapotheke wie zur Behandlung einer Erkältung. Aber welche Hausmittel helfen wirklich? Und welche Medikamente kann man gegen Erkältungen einsetzen?
Quellen
(1) Lungenärzte im Netz: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/grippe/abgrenzung-zu-erkaeltungskrankheiten/. Zuletzt abgerufen: 28.11.2022.
WEITERE QUELLEN (OHNE FUßNOTEN)
Rennard BO, Ertl RF, Gossman GL, Robbins RA, Rennard SI; Chicken soup inhibits neutrophil chemotaxis in vitro. Chest. 2000 Oct;118(4):1150-7. doi: 10.1378/chest.118.4.1150. PMID: 11035691.
Abuelgasim H, Albury C, Lee J; Effectiveness of honey for symptomatic relief in upper respiratory tract infections: a systematic review and meta-analysis. Epub ahead of print 2020 August 18 doi: 10.1136/bmjebm-2020-1113362020.
Hemilä H, Chalker E; Vitamin C for preventing and treating the common cold. Cochrane Systematic Review. 2013 https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD000980.pub4/full. Zuletzt abgerufen: 19.10.2022.
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Stand: 10.2022