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Diabetes Typ 2

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Aktuelles

Die elektronische Krankschreibung. Was ist neu?

Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes im Überblick

Damit die Zellen deines Köpers ihre Aufgaben bewältigen können, benötigen sie Energie, die vor allem in den Kohlenhydraten (Glukose) steckt, die du jeden Tag isst und trinkst. Hier übernimmt das Hormon Insulin zwei lebenswichtige Aufgaben: Es sorgt einerseits dafür, dass die Zellen die Glukose aufnehmen können und hemmt andererseits die Abgabe von Glukose aus der Leber, damit der Blutzuckerspiegel nicht zu stark ansteigt.

Bei einem Typ-1-Diabetes greift das körpereigene Immunsystem irrtümlicherweise jene Zellen in der Bauchspeicheldrüse an, die Insulin produzieren. Bei einem Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes führt vor allem eine ungesunde Lebensführung (Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen) auf Dauer dazu, dass das Insulin im Körper nicht mehr ausreichend wirkt (med. Insulinresistenz) und die Bauspeicheldrüse, nach jahrelanger Überproduktion, zu wenig Insulin ausschüttet. Infolgedessen bleibt der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, wodurch insbesondere Blutgefäße und Nervenbahnen massiv geschädigt werden können.

Wird ein erhöhter Blutzuckerspiegel jedoch frühzeitig entdeckt, lässt er sich durch einen gesünderen Lebensstil (Ernährung, körperliche Aktivität) in vielen Fällen korrigieren. Gelingt das nicht, können zusätzlich Medikamente (Antidiabetika) zum Einsatz kommen. Reicht auch diese Maßnahme nicht aus, müssen sich die Betroffenen darüber hinaus Insulin spritzen. Maßgeblich für den Therapieerfolg ist eine kontinuierliche und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ärztin oder Arzt und Patientin oder Patient. Dann ist auch mit einem Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes ein Alltag ohne große Einschränkungen möglich.      

  • Häufigkeit
    Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin, auf die sich auch die aktuelle Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) bezieht1, lag in den vergangenen zwölf Monaten bei acht von 100 Frauen und bei fast zehn von 100 Männern hierzulande ein Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes vor. Das RKI geht aber davon aus, dass mindestens 2 % der Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes-Fälle unerkannt bleiben. Die Häufigkeit steigt mit dem Lebensalter. Daher wird manchmal auch noch vom „Altersdiabetes“ gesprochen.
  • Symptome
    Tückischerweise verursacht ein Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes oftmals gar keine oder nur recht unspezifische Beschwerden. Menschen, bei denen Risikofaktoren vorliegen (siehe nächste Punkt), wird daher empfohlen, ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren zu lassen und Vorsorgeuntersuchungen wie den Gesundheits-Check-up wahrzunehmen. Das gilt besonders, wenn über einen längeren Zeitraum Symptome wie vermehrter Durst, Tagesmüdigkeit, Sehstörungen, trockene Haut, gesteigerter Harndrang und/oder eine schlechtere Wundheilung auftreten.
  • Risikofaktoren
    Vor allem ein ungesunder Lebensstil erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein 
    Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes entwickelt. Dazu gehört vor allem eine (zu) fettreiche und ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen. Fälle von Diabetes in der eigenen Familie und ein höheres Lebensalter lassen das Risiko ebenfalls ansteigen. Nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe-Syndrom), ein zurückliegender Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, eine nicht alkoholische Fettleber, Medikamente, die den Blutzuckerstoffwechsel verschlechtern sowie Umweltfaktoren wie Lärm oder Schadstoffe in der Luft beeinflussen das Diabetes-Risiko ebenfalls negativ.
  • Diagnose
    Sprechen bestimmte Beschwerden und/oder bestimmte Risikofaktoren (siehe oben) dafür, dass ein Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes vorliegt, wird dich deine Ärztin oder dein Arzt zunächst noch genauer zu deiner Vorgeschichte befragen. Es folgt eine körperliche Untersuchung (u.a. Körpergröße, Gewicht, Blutdruck, Augen, Füße) sowie verschiedene Laboruntersuchungen (u.a. Nüchternblutzucker, HbA1c-Wert, Blutfette, Urin, Filterfunktion der Nieren).
  • Mögliche Folgen
    Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann (unbehandelt) zu erheblichen Schäden im Gefäß- und im Nervensystem führen. Infolgedessen kann es u.a. zu Nierenschäden (med. Nephropathie), schmerzhaften Missempfindungen (med. Neuropathie) und/oder Sehstörungen (med. Retinopathie) kommen. Darüber hinaus entwickelt sich bei Menschen mit einem Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes häufiger eine Herzschwäche, ein Schlaganfall und/oder eine Depression.
  • Behandlung
    Patientin oder Patient und Ärztin oder Arzt bilden bei einem Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes ein Team. Gemeinsam legen sie die Therapieziele fest und überprüfen regelmäßig, ob diese erreicht wurden und passen sie bei Bedarf an (engl. shared decision making). Lebensstiländerungen, also eine gesündere Ernährung und mehr körperliche Aktivität, und Medikamente werden bei der Diabetes-Behandlung je nach Verlauf und Schweregrad stufenweise und individuell kombiniert.
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In diesem 6-minütigen Video fasst Allgemeinmedizinerin und Diabetologin Katja Niedermeier aus Duisburg die wichtigsten Informationen zum Thema Diabetes für dich zusammen.

Krankheitsbild

Diabetes gehört wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Krebs und chronische Atemwegserkrankungen (u.a. Asthma und COPD) zu den nicht übertragbaren Krankheiten, die zusammen weltweit für 70 % aller Todesfälle verantwortlich sind. Aber: Durch eine gesündere Lebensweise und weitere geeignete Vorsorgemaß-nahmen kann jede(r) von uns sein Erkrankungsrisiko deutlich senken – auch beim Typ-2-Diabates. Je früher du gegensteuerst und je eher ein erhöhter Blutzuckerspiegel bei dir entdeckt wird, desto erfolgreicher kann er von dir selbst und ärztlich behandelt werden.

Diabetes Typ 2

Ursachen & Risikofaktoren

Vor allem ein bestimmter Lebensstil – ungesundes Essen, Bewegungsmangel, Rauchen – erhöht das Risiko für Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes. Dieses Kapitel erklärt dir genauer, wie der Glukosestoffwechsel entgleisen kann, zeigt dir aber vor allem Wege auf, wie du frühzeitig gegensteuern kannst.

Diabetes Typ 2

Symptome

Woran erkennst du, dass mit deinem Glukosestoffwechsel eventuell etwas nicht stimmt? Darauf gibt es leider keine einfache Antwort. Sollten sich bei dir aber bestimmte Symptome entwickeln, solltest du deine Blutzuckerwerte ärztlich überprüfen lassen. Um welche Beschwerden es sich handelt, liest du in diesem Kapitel.   

Diabetes Typ 2

Mögliche Folgen

Der Glukosestoffwechsel spielt im Körper eine Schlüsselrolle. Entgleist er und entwickelt sich ein Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes, können sich daher zahlreiche weitere Erkrankungen entwickeln. Welche, woran du sie erkennst und was dagegen hilft, fasst dieses Kapitel zusammen.   

Diabetes Typ 2

Diagnose

Welche Ärztin oder welcher Arzt ist die/der Richtige, wenn du Beschwerden hast, die für einen Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes sprechen? Welche Untersuchungen sollten dann durchgeführt werden und wie genau laufen sie ab? Klicke hier, wenn du vor allem dazu mehr wissen willst.

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Behandlung

Nein, nicht jeder Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes muss sofort mit Insulinspritzen „bekämpft“ werden. Die heutige Behandlung setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen und erfolgt stufenweise. Indem du dich gesünder ernährst und körperlich aktiv wirst, kannst du selbst immer am meisten dazu beitragen.

Der Glukosestoffwechsel

Unabhängig davon, welche Aufgabe(n) eine Zelle in deinem Körper übernimmt, sie benötigt dafür Energie. Mikroskopisch kleine Kraftwerke in der Zelle, die sogenannten Mitochondrien, erzeugen sie, indem sie Glukose mit dem Sauerstoff aus der Atemluft „verbrennen“. Dabei entsteht Adenosintriphosphat, kurz ATP, der Treibstoff für (fast) alles, was in dir geschieht. Das Hormon Insulin spielt hier eine extrem wichtige Rolle: Es schleust die Glukose in die Zellen und sorgt dafür, dass nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Glukose im Blutkreislauf unterwegs ist. Die Glukose gewinnt dein Körper aus der Nahrung, die du jeden Tag zu dir nimmst. Was, wann und wie viel du isst und trinkst, hat daher großen Einfluss auf die Höhe des Blutzuckerspiegels. Lebensmittel, die viel Haushaltszucker und/oder Weißmehl enthalten, lassen den Blutzucker z.B. rasch ansteigen, aber auch schnell wieder abfallen. Bei Vollkornprodukten ist das dagegen viel weniger der Fall. Mit ihnen können daher u.a. ungesunde Heißhungerattacken vermieden werden. Auch eine fettreiche und ballaststoffarme Ernährung wirkt sich auf Dauer eher negativ auf den Blutzuckerspiegel aus. Die Bauchspeicheldrüse muss immer mehr Insulin herstellen, weil die Körperzellen immer weniger darauf reagieren (med. Insulinresistenz). Der Glukosestoffwechsel gerät zunehmend durcheinander – und es entwickelt sich ein Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes. Dadurch steigt auch die Gefahr, dass es im Laufe des Tages zu einer gefährlichen Über- und Unterzuckerung kommt.     

Diabetes Typ 2

Blutzuckerwerte

Wie viel Glukose darf dein Blut vor dem Essen und danach enthalten? Was verbirgt sich hinter dem Kürzel HbA1c? Welche Werte sind in welchem Alter normal, zu hoch oder zu niedrig? Und warum werden sie mal in Milligramm pro Deziliter (mg/dl), mal in Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben? Dieses Kapitel sorgt für mehr Klarheit – und hilft dir bei der Umrechnung.         

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Unterzuckerung & Überzuckerung

Hyper- und Hypoglykämien sollen durch eine ausgewogenere Ernährung, ausreichend Bewegung und bei Bedarf mit Medikamenten vermieden werden. Doch gerade zu Beginn einer Diabetes-Behandlung fällt die Ein- und Umstellung oft noch schwer. Dann kommt es darauf an, eine Über- oder Unterzuckerung so früh wie möglich zu erkennen und dann richtig zu reagieren.          

Behandlungsmethoden und Prävention

Bekannt ist das Bild des Menschen mit Diabetes, der sich vor dem Essen Insulin spritzen muss. Doch die Insulintherapie und andere Medikamente (med. Antidiabetika) sind heute erst der letzte Schritt einer mittlerweile viel eher ansetzenden Behandlung. Insbesondere bei Diabetes-Vorstufen (Prädiabetes) und frühen Stadien eines Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes kann durch eine gesündere Ernährung, Bewegung und Sport in vielen Fällen schon sehr viel erreicht und die Insulintherapie verhindert oder wenigstens hinausgezögert werden.

Diabetes Typ 2

Ernährung

Was, wann und wie viel du isst und trinkst, beeinflusst nicht nur maßgeblich dein Diabetes-Risiko, mit den richtigen Lebensmitteln lässt sich ein zu hoher Blutzuckerspiegel auch wieder dauerhaft senken. Hier zeigen wir dir, wie viele schmackhafte Zutaten du dafür nutzen kannst und was du lieber von deinem Speiseplan streichen solltest.

Diabetes Typ 2

Bewegung

Menschen, die ihren Alltag überwiegend im Sitzen verbringen (wie heutzutage leider die meisten von uns), haben ebenfalls ein erhöhtes Diabetes-Risiko. Der Umkehrschluss stimmt allerdings auch: Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, die Weltgesundheits­organisation WHO empfiehlt 20 Minuten täglich, kann einem Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes buchstäblich davonlaufen oder davonradeln. 

Diabetes Typ 2

Insulin­therapie

Erst wenn alle anderen Therapiemaßnahmen (Lebensstiländerung, Medikamente) nicht oder nicht schnell genug zum gewünschten Erfolg führen, kommt bei einem Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes auch Insulin zum Einsatz. Es steht heute in verschiedenen Formen zur Verfügung. Lang und kurz wirksame Insuline können bedarfsgerecht kombiniert werden. Sie können mit Pens, Spritzen oder einer Pumpe verabreicht werden. Klicke hier, wenn du mehr darüber wissen wills. 

Möchtest du per Video mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen?

Du hast Beschwerden, die für einen Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes sprechen könnten oder weißt bereits, dass dein Blutzuckerspiegel zu hoch ist, kannst aber deine Ärztin oder deinen Arzt gerade nicht erreichen? Kein Problem! Nutze einfach die Video­sprechstunde in der deiner Curalie App oder unseren digital doctor.

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Quellen

(1) Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale Versorgungsleitlinie Typ⁠-⁠2⁠-⁠Diabetes, Kapitel Epidemiologie, Screening und erhöhtes Diabetesrisiko, Diagnostik – Leitlinienreport zur Konsultationsfassung. Version 3.0. 2022. https://www.leitlinien.de/themen/diabetes.

Weitere Quellen:

Deutsche Diabetes Gesellschaft et al.: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2019. Kirchheim Verlag, Mainz, 2019

Häring et al.: Diabetologie in Klinik und Praxis. Thieme 2011, ISBN: 978-3-131-57636-1

Petersmann A, Müller-Wieland D, Müller UA, Landgraf R, Nauck M, Freckmann G et al. Definition, Classification and Diagnosis of Diabetes Mellitus. Exp Clin Endocrinol Diabetes 2019; 127(S 01)

Ernährungsmedizin. Biesalski H, Bischoff S, Pirlich M, Weimann A, Hrsg. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2017. doi:10.1055/b-004-132260

Cosentino et al.: 2019 ESC Guidelines on diabetes, pre-diabetes, and cardiovascular diseases developed in collaboration with the EASD. In: European Heart Journal. 2019

Schlesinger S, Neuenschwander M, Barbaresko J, Lang A, Maalmi H, Rathmann W, Roden M, Herder C. Prediabetes and risk of mortality, diabetes-related complications and comorbidities: umbrella review of meta-analyses of prospective studies. Diabetologia. 2022 Feb;65(2):275-285. doi: 10.1007/s00125-021-05592-3  

BÄK, KBV, AWMF: Nationale Versorgungs-Leitlinie: Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen bei Diabetes. NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF

Stephan Morbach, Eckhard Müller, Heinrich Reike, Alexander Risse, Gerhard Rümenapf, Maximilian Spraul: Diabetisches Fußsyndrom. In: Diabetologie und Stoffwechsel. Band: 12, Nummer: S 02, 2017

Stand: 09.2022