
Diese Hausmittel helfen bei Bauchschmerzen
Gut gemeinte Ratschläge und Rezepte, die Magen und Darm schnell wieder beruhigen sollen, gibt es viele. Aber welche Tipps aus Omas Hausapotheke halten auch einer wissenschaftlichen Überprüfung stand? Nun, die Salzstangen mit Cola sind es eindeutig nicht. Dafür gibt es aber andere Lebensmittel, die im Magen-Darm-Trakt antientzündlich wirken können. Auch Kamillen- oder Anis-Fenchel-Kümmel-Tee haben ihre Wirksamkeit bei Bauchschmerzen hinlänglich bewiesen. Lassen deine Bauchschmerzen aber auch nach 3–5 Tagen Selbstbehandlung nicht nach, solltest du auf jeden Fall medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Falls du mit einer Ärztin oder einem Arzt schnell und bequem von Zuhause oder unterwegs deine Symptome besprechen möchtest, nutze unsere Videosprechstunde.
Welche Hausmittel helfen gegen Bauchschmerzen?
Wenn du mit deinen Bauchschmerzen bei einer Ärztin oder einem Arzt warst und ein Medikament verschrieben bekommen hast, solltest du es auf jeden Fall so einnehmen, wie es dir erklärt wurde. Halte dich unbedingt an die Dosierung und die Einnahmedauer, die dir empfohlen wurde. Vor allem Antibiotika solltest du niemals ohne Rücksprache vorzeitig absetzen, auch dann nicht, wenn es dir schon wieder besser geht. Weitere Informationen findest du bei jedem Medikament in der Packungsbeilage. Sollte ein Arzneimittel bei dir unerwünschte Nebenwirkungen haben, sprich darüber schnellstmöglich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Sie oder er kann dann z.B. die Dosierung anpassen oder dir einen anderen Wirkstoff verordnen.
Du kannst aber auch selbst eine Menge tun, damit es deinem Bauch möglichst bald wieder besser geht. Auch wenn du nicht zu einer Ärztin oder einem Arzt gegangen bist, weil du dir lediglich den Magen verdorben hast oder einfach zu viel und/oder zu schnell gegessen hast, kannst mit verschiedenen bewährten Maßnahmen aus „Omas Hausapotheke“ zu einer raschen Genesung beitragen oder selbst dafür sorgen, dass du gar nicht erst Bauchschmerzen bekommst. Diese Hausmittel stellen wir dir hier vor.
Gut gekaut, ist halb verdaut
Auch wenn es sich für viele nicht so anfühlt: Die Mundhöhle gehört zum Verdauungstrakt wie Speiseröhre, Magen und Darm. Die Zähne zerkleinern nicht nur jeden Bissen, den du zu dir nimmst. Der Speichel setzt die Verdauung in Gang lange bevor der Nahrungsbrei im Magen landet. Für dich heißt das: Nimm dir für jede Mahlzeit – das Wort „Mahlzeit “ sagt es schon – genug Zeit. Iss nach Möglichkeit nicht im Gehen oder im Stehen. Kaue jeden Bissen gründlich durch, bevor du ihn schluckst. Nimm kleine Bissen und lege die Gabel (oder den Löffel) immer einmal kurz ab, bevor du die nächste Portion zum Mund führst. Nimm dir Zeit, um die verschiedenen Texturen und Geschmacksrichtungen zu erkennen. Achtsames Essen beugt Magen-Darm-Problemen vor.

Bauchschmerzen
Wer einfach zu viel oder das Falsche gegessen hat, muss nicht unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Doch vor allem, wenn plötzlich sehr starke Bauchschmerzen auftreten, sollten sie umgehend abgeklärt werden. Welche Fachärztin oder welcher Facharzt dann die/der Richtige ist und wie die Untersuchungen genau ablaufen, liest du hier.
Trinken nicht vergessen
Mindestens 1,5 Liter am Tag sollten es idealerweise sein. Wer viel schwitzt, z.B. beim Sport oder bei schwerer körperlicher Arbeit, oder bei großer Hitze draußen unterwegs sein muss, darf gern noch öfter zur Flasche oder zum Glas greifen. Die besten Getränke sind Wasser, mit oder ohne Kohlensäure, Schorlen mit wenig Fruchtsaft oder ungesüßte Tees. Ausreichendes Trinken kann die Verdauung fördern. Die Flüssigkeit hilft dabei, die Nahrungsmittel zu verdünnen, erleichtert ihren Weitertransport und schützt so vor Verstopfung. Darüber hinaus sorgt die Flüssigkeit dafür, dass die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt ausreichend feucht bleiben. Das macht sie weniger anfällig für Reizungen und Entzündungen. Fehlt dem Körper Flüssigkeit (med. Dehydration), kann dies zu einer Vielzahl von Magen-Darm-Problemen führen, z.B. Magenkrämpfe, Übelkeit oder Verstopfung. Insbesondere wenn du Durchfall und/oder Fieber hast, solltest du viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Essen, was gesund hält
Nicht wenige Magen-Darm-Probleme lassen sich (auch) auf ungesunde Lebensgewohnheiten und insbesondere auf eine ungesunde Ernährung zurückführen. Zudem gilt: Wer mit dem Rauchen aufhört und möglichst wenig Alkohol zu sich nimmt, entwickelt z.B. seltener (chronische) Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. Ähnlich verhält es sich mit unseren Ernährungsgewohnheiten: In westlichen Industrieländern essen wir tendenziell zu viel Zucker, zu viel (tierisches) Fett, zu viel Salz, zu viele stark verarbeitete Lebensmittel (Fertigprodukte, Fast Food) und zu wenig Ballaststoffe. Darüber hinaus nehmen viele Menschen insgesamt mehr Kalorien zu sich als sie im Laufe des Tages verbrauchen. Die Folge: Übergewicht. All dies begünstigt Magen-Darm-Beschwerden. Eine ausgewogene, ballaststoffreiche, pflanzenbasierte und zuckerarme Ernährung kann dich dagegen davor schützen. Vor allem, wenn dein Bauch bereits mit einer Infektion oder einer Entzündung zu kämpfen hat, solltest du nur solche Lebensmittel zu dir nehmen, die ihn schonen und nicht noch zusätzlich belasten. Hier ein paar Beispiele:
- Magenfreundliches Gemüse: Möhren, Fenchel, Pastinake, Kürbis, Zucchini, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, grüne Bohnen, Tomaten, grüner Salat
- Magenfreundliches Obst: reife Äpfel, Birnen, Beeren oder Bananen
- Magenschonende Kohlenhydrate: Kartoffeln, Zwieback, Reis, Nudeln, Grieß oder Kuchen aus Rührteig
- Magenschonende Milchprodukte: fettarme Milch, fettarmer Joghurt, Dickmilch und Sauermilch, milde Käsesorten mit einem Fettanteil von maximal 45 %
- Magenschonendes Fleisch: Geflügel, Wild, magere Wurstsorten (z.B. Bierschinken oder gekochter Schinken)
- Magenschonender Fisch: fettarme Süß- und Salzwasserfische (Seelachs, Scholle oder Kabeljau
Die folgenden Programme aus der Curalie App können dich ebenfalls dabei unterstützen, deinen Speiseplan auf eine magen- und darmfreundliche Ernährung umzustellen.
Antientzündliche Ernährung
Vor allem pflanzliche Öle (Raps, Oliven, Leinsamen), Fischöl sowie viele Obst- und Gemüsesorten enthalten Stoffe, die im Magen-Darm-Trakt entzündungshemmend wirken können. Sie sollten deshalb so oft wie möglich auf deinem Speiseplan stehen. Hier ein paar Beispiele:
- Fisch- und Pflanzenöle enthalten gesunde Omega-3-Fettsäuren, pro Tag solltest du etwa 1 TL davon zu dir nehmen
- Zwiebeln versorgen dich mit schwefelhaltigen Sulfiden
- Brokkoli enthält wohltuendes Sulforaphan
- Beeren schützen deine Zellen mit ihren Anthocyanen
- Ananas „löscht“ Entzündungen mit Bromelain
- Sauerkraut, Kefir, Kimchi (die koreanische Variante des Sauerkrauts) und Kombucha (ein japanisches Gärgetränk) können deinen Darm gesund halten
Behutsam zubereiten
Gegrillte, gebratene und frittierte Speisen können schwer im Magen liegen und enthalten obendrein noch ungesunde Transfette. Deutlich bekömmlicher werden deine Mahlzeiten, wenn du sie schonender zubereitest. Magenfreundliche Methoden sind:
- Dämpfen
- Dünsten oder
- Niedrigtemperaturgaren
Dabei bleiben auch die meisten Nährstoffe, vor allem die hitzeempfindlichen Vitamine, erhalten. Ein weiterer Pluspunkt.
Abwarten und Tee trinken
Ein warmes Getränk kann deinen Bauch nicht nur entspannen, viele (Heil-)Kräuter enthalten darüber hinaus Pflanzenstoffe, die Bauchschmerzen und andere abdominelle Beschwerden lindern können. Dazu gehören vor allem folgende Teesorten:
- Anis
- Boldoblätter
- Engelwurz
- Eisenkraut
- Fenchel
- Ingwer
- Kamille
- Kümmel
- Minze
- Melisse
- Schwarzer Tee

Wohltuende Wärme
Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen können bei Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen etwas Entspannung bringen. Die Wärme unterstützt das Immunsystem zudem dabei, Krankheitserreger zu bekämpfen. Zusätzlich kann eine Bauchmassage die Darmbewegung ankurbeln. Lege dich dafür auf den Rücken und massiere vom Bauchnabel ausgehend im Uhrzeigersinn. Ein wenig Kamillenöl auf dem Bauch kann die Wirkung verstärken.
Alltagsstress abbauen
Jede(r) von uns erlebt mal Situationen, die uns alles abverlangen, uns manchmal überfordern. Stress gehört zum Leben dazu. Entwickelt er sich jedoch zum Dauergast, kann das nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt negative Folgen haben. Achte also darauf, regelmäßig kurze Erholungspausen einzulegen und nimm dir am besten jeden Abend ein wenig Zeit, um den Stress des Tages bewusst abzubauen. Dabei kann dir Sport, Bewegung an der frischen Luft, Yoga, Meditation oder ein anderes Entspannungsverfahren helfen. Entspannt sich der Kopf – Stichwort Hirn-Darm-Achse – entspannt sich auch der Bauch.
Hilfreiche Heilerde
Sie schmeckt zwar nicht besonders gut, kann aber bei Magen-Darm-Problemen ebenfalls Linderung verschaffen. Heilerde kann Giftstoffe (med. Toxine), Bakterien und Viren an ihre Oberfläche binden und sie so aus dem Verdauungssystem entfernen. Sie kann bei Entzündungen die Schleimhäute im Magen und/oder im Darm beruhigen und bei Blähungen überschüssige Gase im Verdauungstrakt binden. Nehmen „schlechte“ Bakterien im Mikrobiom des Darms überhand, kann Heilerde sie ebenfalls binden und so das Wachstum von nützlichen Bakterien fördern. Tipp: Es gibt auch Heilerde-Kapseln, die deine Geschmacksnerven deutlich weniger strapazieren.
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Weitere Infos zu Bauchschmerzen

Bauchschmerzen
Die wichtigsten Fakten und einen Überblick zum Thema Bauchschmerzen findest du auf unserer Übersichtsseite.

Oberbauch
In diesen Bereich unterhalb des Brustkorbs und oberhalb des Bauchnabels können zum einen Schmerzen ausstrahlen, die z.B. von einer Lungenentzündung ausgelöst werden. Zum anderen tut vor allem der Oberbauch weh, wenn z.B. der Magen oder die Leber erkrankt ist. Auf welche Beschwerden du dann noch achten solltest und was dann zu tun ist, haben wir für dich in diesem Kapitel zusammengefasst.

Unterbauch
Treten sie auf, denken wohl viele als Erstes an eine Blinddarmentzündung. Doch auch ein sogenanntes Reizdarmsyndrom (RDS) oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) kann immer wieder Schmerzen im Unterbauch verursachen. Klicke hier, wenn du wissen willst, woran du diese Erkrankungen noch erkennst und wie sie behandelt werden.
Quellen
(1) Rennard BO, Ertl RF, Gossman GL, Robbins RA, Rennard SI; Chicken soup inhibits neutrophil chemotaxis in vitro. Chest. 2000 Oct;118(4):1150-7. doi: 10.1378/chest.118.4.1150. PMID: 11035691.
(2) Abuelgasim H, Albury C, Lee J; Effectiveness of honey for symptomatic relief in upper respiratory tract infections: a systematic review and meta-analysis. Epub ahead of print 2020 August 18 doi: 10.1136/bmjebm-2020-1113362020.
(3) Hemilä H, Chalker E; Vitamin C for preventing and treating the common cold. Cochrane Systematic Review. 2013 https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD000980.pub4/full. Zuletzt abgerufen: 19.10.2022.
(4) Sonn A, Baumgärtner U, Merk B; Wickel und Auflagen. 4. Aufl. Stuttgart, New York: Thieme; 2004.
(5) King D, Mitchell B, Williams CP, Spurling GKP; Saline nasal irrigation for acute upper respiratory tract infections. Cochrane Database of Systematic Reviews 2015, Issue 4. Art. No.: CD006821. DOI: 10.1002/14651858.CD006821.pub3
(6) Guppy MP, Mickan SM, Del Mar CB, Thorning S, Rack A. Advising patients to increase fluid intake for treating acute respiratory infections. Cochrane Database Syst Rev. 2011(2):CD004419.
Weitere Quellen (ohne Fußnoten)
Daniel J Sexton,The common cold in adults: Treatment and prevention. www.uptodate.com/contents/the-common-cold-in-adults-treatment-and-prevention. Zuletzt abgerufen: 19.10.2022
Diane E Pappas, The common cold in children: Management and prevention. www.uptodate.com/contents/the-common-cold-in-children-management-and-prevention. Zuletzt abgerufen: 19.10.2022
Stand: 08.2023