
Diagnose & Behandlung von Bauchschmerzen
Hast du dir lediglich den Magen verdorben, bekommst du deine Beschwerden meist gut selbst in den Griff: Ein paar Tage Schonkost, Wärmflasche, Magen-Darm-Tee trinken, dann ist der „Spuk“ wieder vorbei. Lassen Bauchschmerzen aber nicht nach oder werden sie sogar schlimmer, kommen weitere Symptome wie Fieber hinzu, solltest du dich unbedingt an eine Ärztin oder einen Arzt wenden. Per Ultraschall ist die Ursache dann oft schnell gefunden. Eine Blut-, Urin oder Stuhlprobe kann zusätzliche Anhaltspunkte liefern. Die weitere Behandlung kann dann bei vielen Diagnosen ambulant stattfinden. Manchmal ist ein kurzer Klinik-Aufenthalt notwendig. Falls du mit einer Ärztin oder einem Arzt schnell und bequem von Zuhause oder unterwegs deine Symptome besprechen möchtest, nutze unsere Videosprechstunde.
Wann mit Bauchschmerzen zum Arzt?
In den Beschreibungen zu den verschiedenen Erkrankungen, die Bauchschmerzen auslösen können, findet du zahlreiche Hinweise, bei welchen Symptomen du auf jeden Fall eine Ärztin oder einen Arzt kontaktieren solltest. Deshalb fassen wir hier nur nochmal die wichtigsten Punkte zusammen.
Bei einem sogenannten akuten Abdomen ist schnelles Handeln gefragt. Treten eines oder mehrere der folgenden Symptome auf, solltest du sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, dich an den bundesweiten Patienten-Service wenden (Telefon 116 117) oder den notärztlichen Rettungsdienst rufen (Telefon 112):
- sehr starke Schmerzen, v.a. wenn sie den Schlaf unterbrechen
- anhaltende und/oder zunehmende Schmerzen
- plötzlich einsetzende Schmerzen
- Schmerzen, die nach dem Essen auftreten und/oder
- von Müdigkeit und Schwäche begleitet werden
Du solltest dir ebenfalls umgehend ärztliche Hilfe suchen, wenn zusätzlich zu den Bauchschmerzen folgende Symptome auftreten:
- Anhaltendes oder wiederholtes Erbrechen
- Erbrechen von Blut
- Blutiger Durchfall oder Blut im Stuhl
- plötzliche Blutung aus dem Darm, der Scheide oder der Harnröhre
- Stuhl, der schwarz wie Teer aussieht
- stark aufgetriebener Bauch
- Stuhl- oder Urinblockade
- Atemnot
- heftige Brust- oder Rückenschmerzen
- hohes Fieber (über 38,5 °C)
- Schüttelfrost
- Kreislaufschwäche oder Ohnmacht
- blasse, fahle oder bläulich-violette Haut und/oder Lippen
- gelblich verfärbte Haut und/oder Augen (Gelbsucht)
- Bewusstseinsstörungen
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Bauchschmerzen
Bauchschmerzen entstehen in einer Region, die zu den komplexesten Zonen deines Körpers gehört. Entsprechend vielfältig sind die Ursachen, die Bauchschmerzen haben können. Umso wichtiger, sie gleich richtig einordnen zu können. Wie dir dabei das Spiel „Tic Tac Toe“ helfen kann und worauf du noch achten solltest, beleuchtet dieses Kapitel.
Was macht die Ärztin oder der Arzt bei Bauchschmerzen?
In den Beschreibungen zu den verschiedenen Erkrankungen, die Bauchschmerzen auslösen können, findest du schon einige Hinweise, wie Ärztinnen und Ärzte vorgehen, wenn Menschen mit Bauchschmerzen zu ihnen in die Praxis oder in die Klinik kommen. Dabei stehen zunächst drei Fragen im Vordergrund:
- Was genau ist die Ursache der Bauchschmerzen beziehungsweise durch welche Krankheit werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach ausgelöst?
- Wie schwerwiegend (lebensbedrohlich) ist die Erkrankung, wie weit ist sie bereits fortgeschritten und zu welchen Komplikationen kann es zeitnah kommen?
- Kann die Krankheit ambulant oder muss sie stationär (im Krankenhaus) therapiert werden und welche Behandlungsschritte müssen eingeleitet werden?
Folgende medizinische Fachrichtungen können dir bei Bauchschmerzen und weiteren abdominellen Beschwerden am besten weiterhelfen:
- Allgemeinmedizin (Hausärztin oder Hausarzt)
- Gastroenterologie
- Gynäkologie
- Urologie
- Viszeralchirurgie
- Ernährungsmedizin
Erste wichtige Antworten liefert der Ärztin oder dem Arzt ein ausführliches Gespräch mit dir. Du schilderst möglichst genau, wie sich deine Bauchschmerzen anfühlen, welcher Bauchabschnitt am stärksten betroffen ist (Oberbauch, Bauchmitte, Unterbauch) und wie sich deine Bauchschmerzen im Tagesverlauf verändern. Außerdem wirst du gebeten, weitere Symptome zu nennen und zu beschreiben, z.B. Blähungen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Sollten die Bauchschmerzen im Ausland oder kurz nach deiner Rückkehr von dort begonnen haben, schildere deiner Ärztin oder deinem Arzt möglichst genau, wo du gewesen bist und was du vor Ort erlebt und unternommen hast. Bist du erst kürzlich gestürzt oder hattest du einen Auto- oder Fahrradunfall kann auch das wichtig sein. Das gilt auch für deine Ernährungsgewohnheiten. Deine Ärztin oder dein Arzt wird dich fragen, was auf deinem Speiseplan steht und ob es Lebensmittel gibt, die deine Beschwerden verstärken oder lindern.
Anschließend wird dich die Ärztin oder der Arzt körperlich untersuchen. Sie oder er wird deinen Bauch behutsam abtasten, um festzustellen, ob bestimmte Bereiche druckempfindlich sind oder mit Abwehrspannung reagieren. Darüber hinaus kann sie oder er deinen Bauch mit einem Stethoskop abhören. Darmgeräusche können wichtige Informationen über die Darmfunktion liefern. Zum Beispiel können bestimmte Muster oder die Abwesenheit von Darmgeräuschen auf Verdauungsprobleme oder Darmverschluss hinweisen.
Da die Ärztin oder der Arzt aber nicht selbst durch deine Bauchdecke sehen kann, spielen bei Bauchschmerzen auch verschiedene bildgebende Verfahren eine wichtige Rolle:
- Ultraschall (Sonografie)
- Computertomografie (CT)
- Magnetresonanztomografie (MRT)
- Magenspiegelung (med. Gastroskopie)
- Darmspiegelung (med. Koloskopie)
Was passiert bei einer Darmspiegelung?
Eine Darmspiegelung (med. Koloskopie) kannst du ambulant durchführen lassen, meist in einer Praxis für Gastroenterologie. Sie dauert etwa 20-30 Minuten. Für die Untersuchung muss dein Darm vollständig entleert sein, damit die Schleimhaut gut sichtbar ist. Zur Vorbereitung gehören daher ein mehrstündiges Fasten und eine spezielle, abführende Trinklösung. Wann du mit der Darmreinigung beginnen sollst und wie sie genau abläuft, erläutert dir die Ärztin oder der Arzt. Auf Wunsch kannst du eine Kurznarkose oder ein Beruhigungsmittel erhalten. In der Regel tut eine Darmspiegelung nicht weh, sie kann aber als unangenehm empfunden werden. Die Ärztin oder der Arzt untersucht den gesamten Dickdarm mit einem sogenannten Koloskop, ein etwa fingerdicker, biegsamer Schlauch mit Lichtquelle und Kamera am Ende. Er wird in den After eingeführt und schrittweise bis zum Dünndarm vorgeschoben. Beim Zurückziehen des Instruments werden Dick- und Enddarm auf verdächtige Schleimhautveränderungen untersucht. Entdeckt die Ärztin oder der Arzt dabei auffällige Stellen (Polypen), kann sie oder er diese während der Darmspiegelung entfernen.

Bauchschmerzen
Abwarten und Tee trinken? Das ist bei Bauchschmerzen in vielen Fällen tatsächlich eine wirksame Strategie. Das warme Wasser und die darin gelösten Pflanzenstoffe können viele Magen-Darm-Beschwerden lindern. Du willst wissen, welche Mittel aus Omas Hausapotheke dir noch helfen können und warum ihr Motto „Gut gekaut, ist halb verdaut“ ebenfalls stimmt? Dann wechsle gleich in dieses Kapitel.
Was passiert bei einer Magenspiegelung?
Eine Magenspiegelung (med. Gastroskopie) kannst du ebenfalls ambulant durchführen lassen, z.B. in einer gastroenterologischen Klinik oder Praxis. Sie dauert etwa 10-20 Minuten. Vor einer Magenspiegelung darfst du für eine bestimmte Zeit nichts essen und trinken, damit deine Ärztin oder dein Arzt deinen Magen besser untersuchen kann. Außerdem wird so das Risiko gesenkt, dass Mageninhalte in die Atemwege gelangen (med. Aspiration). Bevor die Magenspiegelung beginnt, wird in den meisten Fällen eine lokale Betäubung mit Hilfe eines Sprays im Rachenraum durchgeführt, die hilft, den Würgereflex zu unterdrücken. Anschließend führt deine Ärztin oder dein Arzt einen flexiblen Schlauch mit Kamera und Beleuchtung (med. Gastroskop) vorsichtig durch deinen Mund und die Speiseröhre bis in den Magen. Du wirst gebeten, währenddessen zu schlucken, da dies das Vorschieben des Schlauchs erleichtert. Nun untersucht deine Ärztin oder dein Arzt die Magenschleimhäute. Falls sie oder er auf Unregelmäßigkeiten stößt, z.B. Entzündungen, Geschwüre oder Polypen, kann mit dem Gastroskop vor Ort eine Gewebeprobe entnommen werden (med. Biopsie). Bei Bedarf kann die Ärztin oder der Arzt Luft in den Magen blasen, um die Sicht zu verbessern (med. Luftinsufflation). Zusätzlich können bei einer Magenspiegelung spezielle Beweglichkeitstest durchgeführt werden. Ist die Untersuchung abgeschlossen, wird das Gastroskop vorsichtig entfernt. Du bleibst unter Beobachtung in der Praxis oder Klinik, bis die Betäubung nachlässt und du dich erholt hast. Danach kannst du nach Hause gehen. Die Ergebnisse wird deine Ärztin oder dein Arzt mit dir bei einem weiteren Termin besprechen.
Viele Erkrankungen, die Bauchschmerzen verursachen, können sich auch auf die Zusammensetzung des Blutes, des Urins und/oder des Stuhls auswirken. Bestimmte Stoffe können z.B. vermehrt auftauchen, weil sie von einem erkrankten Bauchorgan nicht mehr abgebaut werden können. Blut im Urin oder im Stuhl ist für deine Ärztin oder deinen Arzt immer ein Alarmzeichen. Daher kann sie oder er folgende Proben entnehmen (lassen) und in einem Labor untersuchen lassen:
- Blutprobe: Eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen und erhöhte Entzündungsmarker können auf eine Entzündung im Körper hinweisen, die möglicherweise mit deinen Bauchschmerzen zusammenhängt. Ein Ungleichgewicht in den Elektrolytwerten im Blut kann auf Nierenprobleme hinweisen. Die Messung von Leberenzymen wie Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST) kann Hinweise auf eine Lebererkrankung geben. Der Nachweis erhöhter Enzyme wie Lipase und Amylase im Blut kann auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (med. Pankreatitis) hindeuten.
- Urinprobe: Hat dein Urin eine dunkle Farbe, kann das z.B. auf Flüssigkeitsmangel (med. Dehydration) hinweisen. Sieht der Urin dagegen trüb und/oder blutig aus, kann das auf eine Infektion in den Harnwegen hindeuten. Das gilt auch, wenn im Urin Bakterien, weiße Blutkörperchen und/oder Nitrite nachgewiesen werden können. Befinden sich im Urin zu viele Eiweißmoleküle (med. Proteinurie), kann das auf eine gestörte Nierenfunktion hinweisen. Bilirubin im Urin kann auf Leberprobleme hinweisen. Winzige Kristalle im Urin, z.B. Oxalate, können die Folge von Harnleiter- oder Nierensteinen sein.
- Stuhlprobe: Die Analyse kann Aufschluss über das Vorhandensein und die Aktivität von bestimmten Verdauungsenzymen geben. Ein Mangel an Pankreasenzymen kann z.B. zu Verdauungsproblemen und Bauchschmerzen führen. Ein erhöhter Fettgehalt kann auf eine gestörte Fettverdauung oder eine Fettmalabsorption hinweisen. Nicht sichtbares (med. okkultes) Blut im Stuhl kann die Folge von Blutungen im Magen-Darm-Trakt sein. Findet sich im Stuhl vermehrt der Entzündungsmarker Calprotectin, kann das auf Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa hindeuten. Darüber hinaus lassen sich in einer Stuhlprobe auch Bakterien wie Helicobacter pylori oder Parasiten wie Giardia intestinalis nachweisen, die ebenfalls Magen-Darm-Infektionen und Bauchschmerzen verursachen können. Außerdem kann eine Stuhlprobe wichtige Informationen über die Zusammensetzung des Mikrobioms im Darm liefern.
All diese Informationen und Untersuchungen helfen deiner Ärztin oder deinem Arzt am Ende die richtige Diagnose zu stellen. Anschließend wird sie oder er mit dir das weitere Vorgehen besprechen. Du bekommst z.B. bestimmte Medikamente verordnet und/oder eine bestimmte Ernährungsweise empfohlen. In manchen Fällen musst du vielleicht für ein paar Tage in eine Klinik – zur Beobachtung, für weitere Untersuchungen oder weil du operiert werden musst.
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Bauchschmerzen
Die wichtigsten Fakten und einen Überblick zum Thema Bauchschmerzen findest du auf unserer Übersichtsseite.

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Quellen
Stand: 08.2023